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105. Der Bauersmann.
Wie nützlich ist der Bauersmann!
Er bauet uns das Feld.
Wer eines Bauers spotten kann,
Der ist ein schlechter Held.
Noch eh' die liebe Sonne kommt,
Geht er schon seinen Gang
Und tut, was allen Menschen frommt,
Mit Lust und mit Gesang.
Im Schweiße seines Angesichts
Schafft er für alle Brot.
Wir hätten ohne Bauern nichts,
Die Städter litten Not.
Und darum sei der Bauernstand
Uns aller Ehre wert;
Denn, kurz und gut, wo ist das Land,
Das nicht der Bauer nährt?
Max v. Schenkendorff)
106. Dorfmusis.
Hoch auf dem Zaun der Gockelhahn
Fängt die Musik mit Krähen an;
Die Hühner stimmen lustig ein;
Die Gans will auch nicht stille sein.
Die Ziege meckert in dem Stall;
Es blöken laut die Schäflein all';
Es bellt der Hund und grunzend schrein
Die Schweine alle, groß und klein.
Das Spätzlein selbst im hellen Klang
Stimmt an den traulichen Gesang;
Im tiefsten Basse brummt dazu
Im Stalle hier die alte Kuh.
Die Drescher in der Scheune dort,
Sie schlagen flink in einem fort
Den Takt dazu, daß laut es knallt
Und weit durchs ganze Dorf hin schallt.