14. Der süße Brei. — 15. Bruder und Schwester
14. Der süße Brei.
Es war einmal ein armes, frommes Mädchen,
Das lebte mit seiner Mutter allein und sie hatten
nichts mehr zu essen. Da ging das Kind hinaus in
den Wald. Hier begegnete ihm eine alte Frau. Die
wußte seinen Jammer schon und schenkte ihm ein
Töpfchen. Wenn es zu dem sagte: Töpfchen, koch!
so kochte es guten, süßen Hirsebrei. Und wenn es
sagte: Töpfchen, steh! so hörte es wieder auf zu
kochen. Das Mädchen brachte den Topf seiner Mutter
heim und nun hatten Armut und Hunger ein Ende.
Sie aßen süßen Brei, so oft sie wollten.
Eines Tages war das Mädchen ausgegangen.
Da sprach die Mutter: Töpfchen, koch! Da kocht es
und sie ißt sich satt. Nun will sie, daß das Töpfchen
wieder aufhören soll. Aber sie weiß das Wort nicht.
Also kocht es fort, bis der Brei endlich über den
Rand heraussteigt, und kocht immer zu. Die Küche
und das ganze Haus werden voll und das zweite
Haus und dann die Straße, als wollte das Töpfchen
die ganze Welt satt machen. Nun ist die größte
Not und kein Mensch weiß sich da zu helfen. Endlich,
wie nur noch ein einziges Haus übrig ist, da kommt
das Kind heim und spricht nur: Töpfchen, steh! da
steht es und hört auf zu kochen. — Und wer wieder
in die Stadt wollte, der mußte sich durchessen.
MNach Grimm.)
15. Bruder und Ichwesler.
Du liebes Schwesterlein, wir wollen immer recht
artig sein. Haben dann Vater und Mutter beide an
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