DV. Aus Dorf und Stadt.
150. Sperling und Pferd.
Sperling: „Pferdchen, du hast die Krippe voll; gibst mir wohl auch
einen kleinen Zoll, ein einziges Körnlein oder zwei; du wirst noch immer
satt dabei.“
Pferd: „Nimm, kecker Vogel, nur immer hin, genug ist für mich
und dich darin.“
Und sie aßen zusammen, die zwei, litt keiner Mangel und Not dabei.
Und als dann der Sommer kam so warm, da kam auch manch
böser Fliegenschwarm; doch der Sperling fing hundert auf einmal, da
hatte das Pferd nicht Not und Qual. wilh. ey.
151. Gottes Loh im Winter.
1. Singt Gottes Cob im Winter auch! Er ist so treu und gut,
er nimmt vor Srost und Sturmeshauch die Saat in seine Hut.
2. Er deckt sie mit dem Schnee so dicht, so weich und sicher
zu. Sie merkt den harten Winter nicht und schläft in stiller Ruh!.
3. Singt Gottes Cob zur Winterszeit! Er ist so treu und gut,
er schenkt dem Sperling warmes Kleid und warmes, rasches Blut.
Er zeiget ihm sein Sutter an, ein Körnlein hie und da,
und führt ihn, daß er's finden kann, auf Wegen fern und nah.
5. O, lobet Gott den Winter lang, er ist so treu und gut und
führt auch eurer Süße Gang und gibt euch frohen Mut! Will Ve
t Hey.
L. Aus Dorf und Stadt.
152. Das Dorf.
Wenn man aus der Stadt geht, so kommt man auf die Landstraße—
Die Landstraße aber führt durch freies Feld zu Städten und Dörfern.
In den Dörfern oder auf dem Lande treiben die Leute Ackerbau und
Viehzucht. Viele Landleute haben ein eignes Haus mit Gärten, Äckern
und Wiesen. Man nennt sie Bauern, und was sie besitzen, nennt man
ein Bauerngut. Andre haben kein eignes Land, sondern arbeiten bei den
Bauern für Tagelohn; die nennt man Tagelöhner.
In vielen Dörfern ist auch ein Rittergut, das gehört dem Guts—
herrn. Der Gutsherr bewohnt oft ein großes Haus oder ein Schloß;
ihm gehören Gärten, Felder, Wiesen und Wälder
Zu jedem Bauerngut gehört ein Wohnhaus. Nicht weit von dem
Wohnhause liegen die Gebäude zur Wirtschaft: die Scheune für das Getreide,
die Schuppen für Wagen und Ackergerät, die Ställe für die Haustiere.
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