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Am Morgen.
1. Guten Morgen!
1. Nun reibet euch die Äuglein wach!
Die Schwalben zwitschern schon am Dach,
die Lerche singt schon in der Lust,
die Blume prangt in Tau und Dust.
Guten Morgen!
2. Die Sonn' ist lüngst auf ihrer Bahn,
auf seinem Posten krüht der Hahn,
die Tauben flattern aus dem Schlag
und sonnen sich im ros'gen Tag.
Guten Morgen!
3. Was nur die Hünde rühren kann,
das schickt sich jetzt zur Arbeit an.
Die Nachbarsleut' in Stadt und Land,
sie drücken sich zum Gruß die Hand.
Guten Morgen!
4. Und alles regt sich nah und fern
und rüstet sich und preist den Herrn;
ihr wollt doch nicht die letzten sein?
Drum stehet auf und stimmt mit ein:
Guten Morgen!
Rud. Nöwenstein.
2. Morgengebet.
Wie fröhlich bin ich aufgewacht,
wie hab ich geschlafen sanft die Nacht!
Hab Dank, im Zimmel du Vater mein,
daß du hast wollen bei mir sein!
Nun sieh auf mich auch diesen Tag,
daß mir kein Leid geschehen mag! Amen!
Wilh. Ney.