Full text: Für die Unterstufe beider Konfessionen (Teil 1, [Schülerband])

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89. Der Drache. 
„Hu, hu, hu, was fliegt da für ein grober Vogel in der Luft? — 
Es ist ein Ungeheuer, das uns auffressen willl“‘ So schrien die Vögel- 
chen, die über dem Felde in der Luft hin und her flogen. Sie flatter- 
ten ängstlich und suchten ihre Nester und Winkelchen. 
Eine Schwalbenmutter, die zu ihren Kinderchen kam, erzählte 
ihnen von dem schrecklichen Dinge, das da in der Luft schwebte: 
„Es hatte rote Augen, ein rotes Maul, ein breites Gesicht und einen 
langen, langen Schwanz, den es immer hin und her schlängelte, und 
ich habe vor lauter Angst das Würmchen fallen lassen, das ich schon 
im Schnabel hatte und euch bringen wollte.“ Und die jungen Schwal- 
ben duckten sich furechtsam und krochen der Mutter unter die warmen 
Flügel; denn da waren sie doch ganz gewibß sicher und geborgen. 
Nur die dreisten Sperlinge sprachen untereinander in ihrer 
Sperlingssprache: „Wir wollen uns das närrische Ding doch mal 
etwas näher besehen; wir glauben noch gar nicht, dab es ein böser 
Raubvogel ist.“ vie flogen gerade drauf los; da merkten sie, dab 
das Ding von Papier sei, daß ihm Augen und Mund von roter Farbe 
angemalt waren und der fürchterliche Schwanz nichts weiter als ein 
Faden war, an dem kleine Papierssstreifen hingen. Die wehten denn
	        
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