182 ———. Phantasieerlebnisse H—rreraa
einem plagen können, aber wir müssen's halt leiden! Der andere Waikäfer
antwortete. Ja, ja, du hast recht, wenn ich reden könnte, ich würde den
Grobianen schon einmal meine Meinung sagen. Als wir so redeten, kam schon
wieder ein Mädchen und packte mich. Ich zappelte u. krappelte u. endlich
entwischte ich. Sie rief mir Schimpfnamen nach, aber ich flog nur davon.
Emma Wehrli, 5. Klasse.
3. Der Blutstropfen auf der Reise.
Ich war in einem dunkeln Kanal, ich drängte vorwärts und kam in einen
andern ebensodunkeln Gang. Ich war gar nicht bekannt da, und darum fragte
ich meinen Gefährten wo wir denn seien?, er antwortete mir: Jetzt sind wir in
der größten Ader und kommen bald zu der Herzkammer.“ Ich bedankte mich
höflich und ging weiter. Bald kam ich zu der Herzkammer. Eine Klappe
öffnete und schloß sich fortwährend. Sobald sich die Klappe öffnete, benutzte
ich diese Gelegenheit und schlüpfte hinein. Ich traf einige meiner Kameraden,
die gingen aber wieder fort als ich kam. Ich wollte ihnen nacheilen, aber die
Klappe schloß sich. Es ging nur eine Weile, dann öffnete sie sich und ich
konnte hinaus. Ich kam wieder in einen sehr dunkeln Gang. Als ich sehr
weit gegangen war, kam ich zu der Waschanstalt, „der Lunge“. Dort wurde
ich gewaschen, denn ich war auf der langen Veise schmutzig geworden. Das
ging so: Von einer RVöhre kam immer reine, sauerstoffhaltige Luft herab.
Die Lunge ging immer auf und zu. Wenn sie auf ging, kam reine und sauer—
stoffhaltige Luft herein und wenn sie zuging, ging die stickstoffhaltige, schlecht-
riechende Luft fort. Wie man zum Waschen Wasser und Seife braucht, so
braucht man um das Blut zu reinigen, reine Luft und Sauerstoff. Je mehr
die Luft Sauerstoff enthält, desto sauberer wird das Blut. Bald kam ich wieder
als sauberes Blut in die rechte Herzkammer und von da aus fing der Kreis—
lauf wieder von neuem an. Hedwig Bürgermeister, 5. Klasse.
4. Mein Lineal.
Ich bin doch ein armer Kerl, nie kann ich ein wenig schlafen. Wenn
sie mich neu vom Lehrer bekommen schreiben sie den Namen drauf und wenn
es ihnen nicht gefällt wischen sie es weg und schreiben es anders. Auch in
der Pause liege ich manchmal am Boden dann, wenn die Schülerin kommt, sagt
sie bist du schon wieder am Boden. Sie hebt mich auf und legt mich auf das
Pult ich dachte ich habe nicht einmal ein Bett die Fräulein Bleistift und die
Fräulein Griffel haben ein Bett, sogar der Herr Federhalter. So ist es auf
dieser Welt. Es ist gut wenn es bald Abend ist, aber leider ist es erst Morgen.
Am schönsten ist es, wenn die Schüler Ferien haben, da kann man doch schlafen.
Emma Wehrli, 5. Klasse.