204 ———————————— Phantasie- und Traumleben. IIIIIIa
beim Festplatz angelangt. Zwei Gesellschafterinnen führen sie auf ihren gol—
denen Tron. Viele Prinzen und Prinzessinen sind schon da. Auch die Tanz—
musik steht schon da. Niedliche Gnomen in braunen und schwarzen Vöcklein stehen
an ihrem Platz. Jeder hält ein Instrument in den Händen. Der eine hat eine
Trompete, der andere eine Geige, wieder ein anderer hat eine Trommel oder
eine Flöte. Nun fängt der Tanz an. Die Wusik spielt. Die Prinzen kommen
und angagieren die Elfen. Die Blumenprinzessin wird von einem allerliebsten
Prinzen angagiert. Das ist sehr hübsch anzusehen, wie die niedlichen Figür—
chen sich in der Luft herumdrehen. So geht das Tanzen fort, bis der Morgen
anbricht. Der erste Sonnenstrahl klettert noch ganz verschlafen hinter dem
Bergrücken hervor. Da steigt die Prinzessin schnell mit ihren Gesellschafterinnen
in die Kutsche und davon traben die Pferde in schnellem Lauf, bis sie beim
Schloß angelangt sind. Hedwig Burgermeister, 6. Klasse.
16. Zwei schreckliche Träume.
An einem Abend als ich zu Bette ging, konnte ich lange nicht einschlafen,
und als es mir endlich gelang, hatte ich einen schrecklichen Traum: An der
Wand vor meinem Bett sah ich wilde Männer stehn. Viele von ihnen hatten
Pistolen und Dolche. Sie kamen zu mir heran und wollten mich töten. Ich
bekam große Angst und rief um Hilfe. Die MWänner eilten mir nach und hatten
mich bald eingeholt. Ich schrie jämmerlich, da aufeinmal stieß mir ein Mann
den Dolch in die Brust und ich fiel tot zu Boden. In diesem Augenblick rief mir
jemand den Namen und ich erwachte und sah, daß ich am Boden lag.e Zum
Glück war ich nicht tot, ich hatte nur eine große Beule am Kopf.
Einandermal träumte mir folgendes: Ich spazierte auf einer langen Straße
am Weer entlang, Da raste aufeinmal ein Automobil auf mich zu. Ich wollte
ausweichen aber das Ungetüm verfolgte mich. Schnell eilte ich fort, und das
Automobil hinter mir her. Manchmal holte es mich fast ein, und ich glaubte
schon, ich sei unter den Rädern dieses Dampfroßes. Da plötzlich hörte die
Straße auf und eine steile Mauer führte ins Meer hinunter,. Ich stürzte blind—
lings hinunter und lag blutend auf einem Felsvorsprung. Ich fühlte einen
heftigen Schmerz in meinen Gliedern. Aber ehe ich mir's versah, kam eine
haushohe Welle und schwemmte mich weg. Am Worgen als ich erwachte, lag
ich wieder vor meinem Bett. Es wunderte mich, daß ich nicht auf dem Meeres—
grunde lag. Frieda Baumann, 6. Klasse.
17. Der betrunkene Maikäfer.
Die Sonne schien auf eine große Wiese. Ein Maikäfer kam aus der Erde
herausgekrochen. Nun fing er an, sich zu putzen, denn auf der Veise war sein
schönes Kleid schmutzig geworden. Jetzt fühlte er Durst. Er ging geradeaus durch
das hohe Gras. Er war beim Wirtshaus zur Glockenblume angelangt. Schnell
krabbelte er den Stengel hinauf, trat ein und setzte sich an einen Tisch. Da kam