Full text: Deutscher Dichterhain

Ihr Schuldner bist du längst, schon längst gewesen: 
Was säumst du noch, dein altes Pfand zu lösen? 
O Jüngling, eine That, so lang noch heiß 
Und ehrbegierig deine Pulse schlagen! 
Mann, eine That, ein frommes, frisches Wagen, 
10 O, eine That noch vor dem Sterben, Greis! 
Und kannst du nicht durch Denken oder Dichten 
Auf deiner Bahn ein stolzes Mal errichten; 
Und kannst du nicht mit Meißel oder Schwert 
Für späte Enkel in die goldnen Scheiben 
15 Der Weltgeschichte deinen Namen schreiben: 
Bescheide dich! Des Werks Verdienst und Wert 
Wird nach des Mannes Sinn und Kraft gemessen 
Wer seinen Brüdern nützt, bleibt unvergessen. 
Grab einen Quell aus dürrem Wüstensand, 
29 Pflanz' einen Baum in ödes Heideland, 
Auf daß ein Wandrer, der nach vielen Jahren 
An deinem Born sich labt und Früchte bricht 
Von deinem Baume, froh dich segnend, spricht: 
Ein guter Mensch ist dieses Wegs gefahren. 
Morgen ist es besser. 
1. überkam dich Sorg und Weh, 7. Gottes Werk ist weise Huld; 
Denk', es sei ein Frühlingsschnee: Harre nur, und in Geduld: 
Morgen ist es besser. Morgen ist es besser. 
2. Frühlingsschnee vom kalten Nord, —wD n 
Morgen der Süd ihn fort: g9 ein⸗ e sht 
Morgen ift es besser ommen zu dir in der acht: 
Morgen ist es besser. 
3. Wie dein Gram dich quälen mag, 
Warte nur noch einen Tag: 9. Klopfen an dein Fensterlein, 
Morgen ist es besser. Flüstern Rat und Trost hinein: 
4. Einen Tag und einen noch, Morgen ist es besser. 
ee un e doch: 10. Morgen oder gleich darauf, 
inrg Gieb nur nicht die Hoffnung auf: 
5. Lind und leise wirkt die Zeit Morgen ist es besser — 
Sänftigend auf jedes Leid: 
Morgen ist es besser. 11. überkam dich Sorg und Weh, 
6. Zeit und Arbeit! Mit Verstand Denk, es sei ein Frühlingsschnee 
Brauche beide, Kopf und Hand: Morgen ist es besser. 
Morgen ist es besser. 
Der Handschuh. 
An einem Nachmittage war's, 
Recht in der Mitte des Januars. 
Zu Pömbsen über den alten Turm 
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