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Vor den Augen sieht ers flirren, Hat den Schenkel arg zerschlagen, 
deutsche Waffen hört er klirren, starb den Tod nach dreißig Tagen. 
sausen hört er die Geschosse, Also wird Gott alle fällen, 
stürzt zu Boden mit dem Rosse. die nach Deutschlands Freiheit stellen. 
August Slöber, 
geb. 9. Juli 1808 zu Straßburg, lebt als Professor in Mülhausen. 
84. Das Münster zu Straßburg in der Sternennacht. 
Am Tage stehst du still und wie verdrossen, 
die junge Welt dir um die Füße schwärmt; 
nur wenn von Sternenlicht du ganz umflossen, 
verkündst du, was Jahrhunderte dich härmt. 
Dann ist dein Scheitel wundersam umschimmert, 
dann stehst du, eine Lilie, eingetaucht 
in alter Zeiten Pracht und so umflimmert 
hast du dein Klaglied in die Luft gehaucht. 
Dann wirds auch hell dort über deinem Rheine, 
in fernem Süden ist der Nacht entblüht 
das Freiburgmünster, das im Silberscheine 
dem einzgen Freunde, dir, entgegenglüht. 
Ihr haltet Zwiesprach dann, ihr tauscht die Klagen 
des Heimwehs um die längst vergangne Welt. 
Profeten seid ihr, seht die Wunden schlagen 
und wisset, was das Heil gebunden hält! 
Aulius Mosen, 
geb. 8. Juli 1803 zu Marienei im Vogtlande, gest. 1869 als Hofrath zu Oldenburg. 
85. Der Trompeter an der Katzbach. 
Von Wunden ganz bedecket, zu ihm herüberdringet 
der Trompeter sterbend ruht, ein wolbekannter Klang. 
an der Katzbach hingestrecket, d 
der Brust entströmt das Blut. z en 
Brennt auch die Todeswunde, dort sitzt er auf dem Pferde 
doch sterben kann er nicht, als wie ein steinern Bild. 
bis neue Siegeskunde Und die Trom 
pete schmettert 
zu seinen Ohren bricht. fest hall se sine Hand 
Und wie er schmerzlich ringet und wie im Donner wettert 
in Todesängsten bang, „Viktoria“ in das Land. 
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