Georg Lang.
Georg Ludwig Heinrich Lang wurde am 1. Februar 1836
zu Friedberg in der Wetterau geboren. Durch den frühen Tod
seines Vaters wurde sein Lieblingswunsch, ein Künstler zu werden,
vereitelt, und CLang trat in das Seminar seiner Vaterstadt ein,
um sich für die Kunst vorzubereiten, die hehrsten Ideen den
Kinderseelen einzuprägen. Im Sommer 1855 kam er als Lehrer
nach Michelstadt, war dann ein Jahr Erzieher und kehrte hierauf
nach Michelstadt zurück. Ostern 1865 wurde er an die Muster—
schule zu Frankfurt a. M. berufen; bei der Trennung dieser
Schule in eine Realschule und eine höhere Mädchenschule wurde
er der letzteren zugewiesen. Seit dem 1. Januar 1877 ist er
Rektor und leitet gegenwärtig die Wallschule.
Die beiden Gedichtsammlungen „Sonnenblicke aus dem
Lenz des Lebens?t (Illustr. von Prof. Klimsch, Stuttgart) und
MHausschwalben““ (Stuttgart) weisen Georg Lang einen Platz
unter unsern ersten Kinderlieder-Dichtern an. Das ist wahre
Jugendpoesie, und es scheint fast, als habe Lang die Stimmungen
und Gedanken, welche er verarbeitet, phantasie- und gemütvollen
Kindern selbst abgelauscht. Die patriotischen Lieder „Deutschland
ist mein Vaterland““ (Frankfurt 1889) seien hiermit besonders
der Beachtung der Herausgeber von Lesebüchern empfohlen; das
Büchlein enthält manche köstliche Gabe. Wie hier, so trifft der
Dichter auch in „O Alpenlust“, Sänge und Klänge aus den
Bergen, nach der B. Alpenreise zusammengestellt (Frankfurt 1891)
mit großer Meisterschaft den schlichten, gemütlichen Ton des
unverfälschten Volksliedes, und was man zum Lobe des Volksliedes
sagen kann, das gilt auch von den Poesien Georg Langs.
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