Siebentes Schuljahr. 179
Von fernher kommen wir gezogen
Und flehen um ein wirtlich Dach;
Sei uns der Gastliche! gewogen,
Der von dem Fremdling wehrt die Schmach!“
Und munter fördert er die Schritte
Und sieht sich in des Waldes Mitte;
Da sperren auf gedrangem Steg?
Zwei Mörder plötzlich seinen Weg
Zum Kampfe muß er sich bereiten;
Doch bald ermattet sinkt die Hand —
Sie hat der Leier zarte Saiten,
Doch nie des Bogens Kraft gespannt.
5. Er ruft die Menschen an, die Götter,
Sein Flehen dringt zu keinem Retter;
Wie weit er auch die Stimme schickt,
Nichts Lebendes wird hier erblickt.
„So muß ich hier verlassen sterben,
Auf fremdem Boden, unbeweint,
Durch böser Buben Hand verderben,
Wo auch kein Rächer mir erscheint!“
Und schwer getroffen sinkt er nieder,
Da rauscht der Kraniche Gefieder;
Er hört — schon kann er nicht mehr sehn —
Die nahen Stimmen furchtbar krähn.
„Von euch, ihr Kraniche dort oben,
Wenn keine andre Stimme spricht,
Sei meines Mordes Klag' erhoben!“
Er ruft es, und sein Auge bricht.
Der nackte Leichnam wird gefunden,
Und bald, obgleich entstellt von Wunden,“
Erkennt der Gastfreund in Korinth
N wohl nicht Gastfreund, sondern Zeus, welcher als Beschützer
des Gastrechts diesen Beinamen trug. — 2) obd. auf engem Pfad,
etwa in einem Hohlwege: — 3) gehört zu „verderben“, (nicht zu sterben“)
— ein Verstoß gegen d. Grammatik, da dieser Partizipialsatz sich
nicht auf d. Subjekt (Gastfreund), sond. auf d Objekt (Züge) beziehen soll.
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