Full text: Poesie und Prosa aus dem 16., 17. und 18. Jahrhundert

Wilhelm Ludwig Gleim. an 
4. Letztes Lied. 
Meine Blumen sind verblüht; 
Sing' es, kleines Lied! 
Meine Blumen sind verblüht; 
Aber andre, hoff' ich, werden 
Schöner blühn auf schönern Erden, 
Wo die kleinste nicht verblüht — 
Sing' es, kleines Lied! 
5. An Lobredner des Auslandes. 
1. Laßt uns Deutsche sein und bleiben: 
Deutscher Handschlag steht uns wohl! 
Was wir denken, reden, schreiben, 
Das sei deutschen Herzens voll! 
2. Deutsches Herz hat deutsche Triebe, 
Treibt zu deutscher Redlichkeit, 
Treibt zu Vaterlandesliebe, 
Treibt uns zur Bescheidenheit. 
3. Laßt uns Deutsche sein und bleiben: 
Deutscher Ausdruck steht uns wohl! 
Was wir denken, reden, schreiben, 
Sei des deutschen Geistes voll! 
4. Deutscher Geist bleibt in den Schranken 
Unsrer guten Menschlichkeit, 
Lebt und webt in Lichtgedanken, 
Hütet sich vor Dunkelheit! 
5. Wer von unserm deutschen Boden 
Will auf fremden Boden gehn, 
Der soll unsers Klopstocks Oden 
Weder lesen noch verstehn; 
6. Der nehm' unsern deutschen Segen 
Mit auf seinen Weg zu Glück; 
Dem sei wohl auf seinen Wegen, 
Komm' er aber nicht zurück! 
Weicken, Poesie u. Prosa aus dem 16., 17. u. 18. Jahrh. 
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