Full text: Poesie und Prosa aus dem 16., 17. und 18. Jahrhundert

Friedrich Gottlieb Klopstock. 7 
20. Ach, vermöcht' ich dich, Herr, wie ich dürste, zu preisen! 
Immer herrlicher offenbarest du dich, 
Immer dunkler wird die Nacht um dich 
Und voller von Segen! 
21. Seht ihr den Zeugen des Nahen, den zückenden Strahl? 
Hört ihr Jehovas Donner? 
Hört ihr ihn? hört ihr ihn, 
Den erschütternden Donner des Herrn? 
22. Herr! Herr! Gott, 
Barmherzig und gnädig! 
Angebetet, gepriesen 
Sei dein herrlicher Name! 
23. Und die Gewitterwinde, sie tragen den Donner. 
Wie sie rauschen! wie sie mit lauter Woge den Wald durch— 
strömen! 
Und nun schweigen sie. Langsam wandelt 
Die schwarze Wolke. 
24. Seht ihr den neuen Zeugen des Nahen, den fliegenden 
Strahl? 
Höret ihr hoch in der Wolke den Donner des Herrn? 
Er ruft: Jehova! Jehova! 
Und der geschmetterte Wald dampft! 
25. Aber nicht unsre Hütte. 
Unser Vater gebot 
Seinem Verderber, 
Vor unsrer Hütte vorüberzugehn. 
26. Ach, schon rauscht, schon rauscht 
Himmel und Erde vom gnädigen Regen! 
Nun ist — wie dürstete sie — die Erd' erquickt 
Und der Himmel der Segensfüll' entlastet. 
27. Siehe, nun kommt Jehova nicht mehr im Wetter; 
In stillem, sanftem Säuseln 
Kommt Jehova, 
Und unter ihm neigt sich der Bogen des Friedens
	        
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