11 Friedrich von Schlegel.
13. Wohlauf, ihr kecken Streiter. 15. Drum drückt den liebeheißen
Wohlauf, ihr deutschen Reiter! Bräutlichen Mund von Eisen
Wird euch das Herz nicht warm? An eure Lippen fest!
Nehmt's Liebchen in den Arm! Fluch! wer die Braut verläßt!
Hurra! Hurra!
14. Erst tat es an der Linken 16. Nunlaßtdas Liebchensingen,
Nur ganz verstohlen blinken; Daß helle Funken springen!
Doch an die Rechte traut Der Hochzeitmorgen graut. —
Gott sichtbarlich die Braut. Hurra, du Eisenbraut!
Hurra! Hurra!
J. Dichter der romantischen Schule.
A. Friedrich von Schlegel.
Am 10. März 1772 zu Hannover geboren, studierte Friedrich
von Schlegel in Göttingen und Leipzig die alten Sprachen, ließ
sich 1794 als Privatdozent in Jena nieder, begab sich später aber
auf Wanderschaft, hielt sich in Berlin auf, studierte mit seinem,
an dichterischer Formgewandtheit ihm überlegenen Bruder August
Wilhelm in Paris Sanskrit, trat in Köln zur katholischen Kirche
über und wurde dann in den östreichischen Staatsdienst über—
nommen. Er starb am 11. Januar 1829 zu Dresden, wo er
gerade Vorlesungen hielt. Als Sekretär der Wiener Hof- und
Staatskanzlei verfaßte er beim Ausbruche des Krieges von 1809
die östreichischen Proklamationen gegen Napoleon. Dieser Zeit
entstammt auch das folgende Gedicht:
Gelübde.
1. Es sei mein Herz und Blut geweiht,
Dich, Vaterland, zu retten.
Wohlan, es gilt, du seist befreit!
Wir sprengen deine Ketten.
Nicht fürder soll die arge Tat,
Des Fremdlings Übermut, Verrat
In deinem Schoß sich betten.
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