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O Friedensfürst von großer Macht, 
Es wollen dir der Erde Herren 
Den Weg zu deinem Throne sperren, 
Doch du gewinnst ihn ohne Schlacht. 
Dein Reich ist nicht von dieser Erden, 
Doch alle Erdenreiche werden 
Dem, das du gründest, untertan. 
Bewaffnet mit des Glaubens Worten 
Zieht deine Schar nach den vier Orten 
der Welt hinaus und macht dir Bahn. 
Und wo du kommest hergezogen, 
Da ebnen sich des Meeres Wogen, 
Es schweigt der Sturm, von dir bedroht. 
Du kommst, auf den empörten Triften 
Des Lebens neuen Bund zu stiften, 
Und schlägst in Fesseln Suͤnd' und Tod. 
O Herr von großer Huld und Treue, 
O fomme du auch jetzt aufs neue 
Zu uns, die wir sind schwer verstört! 
Rot ist es, daß du selbst hienieden 
Kommist, zu erneuen deinen Frieden, 
Dagegen sich die Welt empört. 
O laß dein Licht auf Erden siegen, 
Die Macht der Finsternis erliegen, 
Und lösch der Zwietracht Glimmen aus; 
Daß wir, die Völker und die Thronen, 
Vereint als Brüder wieder wohnen 
In deines großen Vaters Haus! 
Friedrich Rückert. 
15. Stehe auf, werde Licht. 
Längst ist die Nacht vergangen, 
Die auf den Völkern lag; 
Erschienen ist mit Prangen 
Der Gnade heller Tag. 
Wie einst am Schöpfungsmorgen 
Rief Gott: „Es werde Licht!“
	        
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