Object: Außereuropäische Erdteile (Teil 5)

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bruch zu verstopfen, doch hat der Strom 1889 schon wieder 
seine Mündung 70 km nach Südost verlegt. (Matzat.) 
c. Ermittle mit Hilfe des Zirkels und des Maßstabes 
die Länge der beiden größten chinesichen Ströme! 
(Nimm der vielen Windungen wegen nur 200 km in den 
Zirkel!) — Vergleiche die gefundenen Werte mit der Länge des 
Rheins (1200 in) und der der Wolga (3600 in). 
Ii. Wodurch erwirbt sich China die Bezeichnung: „Land 
uralter Kultur?" 
1. Die Chinesen haben bereits im Altertums bedeutsame 
Erfindungen gemacht. 
а. Sie besaßen die Kunst des Buchdruckens schon viele Jahr- 
hunderte vor uns. Allerdings druckten sie uicht mit beweglichen Typen, 
weil ihre Sprache kein eigenes Alphabet hat, sondern fanden es bequemer, 
die Schrift in Holztafeln zu schneiden. (Erinnere an die ersten Versuche 
Gutteubergs!) 
d. Sie haben schon viele Jahrhunderte vor uns das Schieß Pulver 
gekannt und zwar in einer Zusammensetzung, die dem besten englischen 
am nächsten kommt. Sie benutzten es jedoch nur zur Spielerei. (Feuer- 
werk z. B.) 
c. Sie kannten den Kompaß schon vor tausend Jahren. Freilich 
benutzten sie ihn nicht, um mit seiner Hilfe hinaus anf den weiten Ozean 
zu schweifen, sondern er diente ihnen nur als Wegweiser durch die großen 
Wüsten ihres Reiches. 
б. Auch das Porzellan ist eine uralte Erfindung der Chinesen. 
2. Die Chinesen besaßen schon vor Jahrtausenden eine 
hochentwickelte Industrie. 
Chinesische Elfenbeinschnitzereien, schöngefärbte Seidengewebe der 
verschiedensten Art, kunstvoll gearbeitete Metallwaren waren schon in 
der frühesten Zeit berühmt. — Der Seidenbau soll im Jahre 2000 
v. Chr. eingeführt worden sein. 
3. Die Chinesen haben schon vor 1500 Jahren für Volks- 
bildung gesorgt. 
In jedem Dorfe gab es schon damals eine Schule, der ein wohlge- 
prüster Lehrer vorstand, der alles das zu lehren hatte, was das Volk 
wissen mußte. Er lehrte insbesondere die von den Vorsahren nieder- 
gelegten Regeln für das Leben, Anleitungen zur Tugend u. f. w. Der 
ganze Unterricht strebte dahin, jedem die Überzeugung einzupflanzen, daß 
Arbeit die hauptsächlichste Lebensaufgabe sei. Das gelang auch im vollsten 
Maße. Noch heute sind die Chinesen das fleißigste Volk der Erde. 
4. Die Chinesen besitzen die ältesten Schriftwerke der Welt. 
Der große und weise Gesetzgeber Kong-fnt-tse, (Consncius), der ums 
Jahr 550 v. Chr. lebte, sammelte bereits die ältesten Denkmäler chiue-
	        
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