Di mer henn g'erbt von unsre Vättre,
Trutz alle Kriej un Schicksalswettre.
Wie d'Vätter in der alte Zit,
So redde mier au ditsch noch hit.
Wohl klingt 's nit wie Musik so zart,
So glatt wie d'Sprooche wälscher Art,
Au redde mer nit fyn wie d'Sachse),
Nein, wie der Schnawwel uns gewachse.
Un klingts an ruch?“) un scharf an's Ohr,
Vom Herze gradus kommt 's ervor;
's isch ehrli ditsch gemeint un gsaat,
's Herz spüert mer, wie 's bi'm Redde schlaat,
Un sieh, als Schatz im Kästel drinn
Isch au der alt Elsässersinn,
Grundehrli, frej un frank un guet,
Treuherzi, tapfer un voll Mueth.
Diß Kleinod, von de Vättre g'erbt,
O daß mer 's widder unverderbt
An unsre Kindre treu vermache,
Mer welle⸗n-alli drüwwer wache!
Sieh, d'Lieb zue unserm Heimetland
Isch 's Schlüssele, diß nimm in d' Hand,
Schließ uff diß Kästel mit Verstand,
Se wurd di Heimatluft umfächle,
Wurd 's Elsaß dier ergejelächle
Im helle Schmuck, mit Land und Lite,
Noch hit wie in de⸗-n-alte Zite.
Un daß es au so bliwe soll,
Frumm, frej, an guete Früchte voll,
Treuherzigs Ditsch in Sproch un Sitte,
Un wenn au Mancher drum sich scheert,
Wer wurd sich dorum quäle?
Mer redde dytsch; d'Kindskinder noch,
In viele hundert Johre,
Redde mit Freud iehr Muedersproch,
Nein, nie geht die verlore!
Weitere Zeugnisse bei Socin Schriftsprache und Dialekte 1888
S. 514; vgl. auch Kahl Mundart und Schriftsprache im Elsaß 1893 S. 60.
i Stöber denkt hier an die Zeiten, da der sächsische oder meißensche
Dialekt als Musterdeutsch galt. — ) rauh.
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