Full text: Vom goldnen Überfluß

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Hier steht dein Weib in Nacht und Wind 
und jammert laut auf und küßt dein Kind: 
„Een Boot is noch buten!“ 
Doch die Nacht verrann, und die See ward still, 
und die Sonne schien in die Flammen, 
da schluchzte die ÄArmste: „As Gott will!“ 
und bewußtlos brach sie zusammen! 
Sie trugen sie heim auf schmalem Brett, 
dort liegt sie nun fiebernd im Krankenbett, 
draußen plätschern die Fluten; 
dort spielt ihr Kind, ihr „lütting Jehann,“ 
und lallt wie träumend dann und wann: 
„Een Boot is noch buten!“ — 
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„So einer war auch Er!“ 
Ciegt ein Dörflein mitten im Walde, 
überdeckt vom Sonnenschein, 
Und vor dem letzten Haus an der Halde 
sitzt ein steinalt Můtterlein. 
Sie läßt den Faden gleiten 
und Spinnrad Spinnrad sein 
und denkt an die alten Zeiten 
und nickt und schlummert ein. 
Heimlich schleicht sich die Mittagsstille 
durch das flimmernde grüne Revier. 
Alles schläft; selbst Drossel und Grille 
und vorm Pflug der müde Stier. 
Da plötzlich kommt es gezogen 
blitzend den Wald entlang 
und vor ihm hergeflogen 
Trommel⸗ und Pfeifenklang. 
Und in das Lied vom alten Blücher 
jauchzen die Dörfler: „Sie sind da!“ 
Arno Holz. 
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