Full text: Sammlung deutscher Gedichte für Schule und Haus

Gleichnisse, Rätsel, Sinnbilder. 
Mißt sie jedem seine Rechte, 
Setzet selbst der Grenze Stein, 
Und des Styt verborg'ne Mächte 
Ladet sie zu Zeugen ein. 
16. Und es kommt der Gott der Esse, 
Zeus' erfindungsreicher Sohn, 
Bildner künstlicher Gefäße, 
Hochgelehrt in Erz und Ton. 
Und er lehrt die Kunst der Zange 
Und der Blasebälge Zug, 
Unter seines Hammers Zwange 
Bildet sich der erste Pflug. 
17. Und Minerva, hoch vor allen 
Ragend mit gewicht'gem Speer, 
Läßt die Stimme mächtig schallen 
Und gebeut dem Götterheer. 
Feste Mauern will sie gründen, 
Jedem Schutz und Schirm zu sein, 
Die zerstreute Welt zu binden 
In vertraulichem Verein. 
18. Und sie lenkt die Herrscherschritte 
Durch des Feldes weiten Plan, 
Und an ihres Fußes Tritte 
Heftet sich der Grenzgott an. 
Messend führet sie die Kette 
Um des Hügels grünen Saum, 
Auch des wilden Stromes Bette 
Schließt sie in den heilgen Raum. 
19. Alle Nymphen, Oreaden, 
Die der schnellen Artemis 
Folgen auf des Berges Pfaden, 
Schwingend ihren Jägerspieß, 
Alle kommen, alle legen 
Hände an, der Jubel schallt, 
Und von ihrer Ärte Schlägen 
Krachend stürzt der Fichtenwald. 
20. Auch aus seiner grünen Welle 
Steigt der schilfbekränzte Gott, 
Wälzt den schweren Floß zur Stelle 
Auf der Göttin Machtgebot; 
Und die leichtgeschürzten Stunden 
Fliegen ans Geschäft gewandt, 
Und die rauhen Stämme runden 
Zierlich sich in ihrer Hand. 
389
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.