Full text: Was der Jugend gefällt

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Vorwort. 
„Gesegnet seist du, du Liederpracht, 
du tiefe, du deutsche, du holde, 
du Schatz, der unserm Volke lacht 
in unvergänglichem Golde! 
Dich werden hüten und lassen nicht 
die Herzen von deutschem Schlage, 
auf daß ihr Leben bei ernster Pflicht 
stets lachende Rosen trage!“ 
Prinz Emil von Schönaich⸗Carolath. 
Das vorliegende Buch möchte versuchen, unsere deutsche Jugend 
vom zehnten Lebensjahre an durch Wort und Bild für selbständige 
häusliche Lektüre deutscher Gedichte zu erwärmen und zu gewinnen. 
Die hier dargebotene Sammlung verfolgt demnach keinerlei literatur— 
geschichtliche Zwecke, sie steht vielmehr streng im Dienste einer kunst⸗ 
erzieherischen Aufgabe. Es ist eine bekannte Erfahrung, daß Kinder zur Be— 
schäftigung mit Gedichtlesen in ihren Mußestunden daheim wenig Neigung 
besitzen; sie entscheiden sich bei der Wahl ihrer Privatlektüre fast aus— 
schließlich für Bücher mit Prosadarstellung. So allgemein diese Gleich— 
gültigkeit gegen freies Gedichtlesen die Kinderwelt beherrscht — die 
Erklärung für die auffällige Erscheinung kann an dieser Stelle nicht 
gegeben werden — so notwendig ist es, der Einseitigkeit im literarischen 
Geschmacke unserer Jugend entgegenzuwirken. Soll das heranwachsende 
Geschlecht später einmal wirklich lebendige und nachhaltige Beziehungen 
zu den metrischen Schöpfungen unsrer Dichter pflegen, so müssen Teil— 
nahme und Genußfähigkeit für diese Seite unseres deutschen Schrifttums 
schon im jugendlichen Alter geweckt werden. 
Hhierbei vermag neben kunstgemäßer Darbietung und Behandlung 
wertvoller Poesieen im Schulunterrichte die häusliche Privatlektüre
	        
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