1
nu sprang ez ut, nu sprang ez nider, drang er hin durch die Lute dô.
nu lief eg hin, nu lief ez vider, dô sprach allez, daz dâ was:
nu sprang'z dem hbèrren uf die schöz Warta, 18) varta! waz ist daz?
giner kluögkeit ez genöz: waz wil der esel vahen an?
an sin keln ) und an sin munt er gieng hin vür den hèêrren stän;
kust ez in z2e maniger stunt, ein vuoz leitl er im uf sin knie,
mit im begieng ez manigen sschimpf. ?) mit demi andern er in umbe vie, 15)
dar zuo gaps) im guot gelimpf er begonde in sére triuten. 16)
beide vrouven unde man. daz misseviel den lĩuten,
al zit ez sine spise nan die des hêrren dener van;
von sins hêrren tische, den esel si gerieten slan 17)
ez wær vleiseh oder vische. mit stecken und mit stangen.
dẽs hêrren esel daz ersach, der spise in mocht belangen, 18)
daz der hunt sô groz gemachs) diu im da solte sin bereit
häte dureh sin kluogiceit umb sine stolaen kluogkeit.
und im an erbeit was bereit an im wart slahen nicht gespart;
maniger handes) spise. schamlichl9) er ũg getriben vwart.
ar sprach: in dirrè wise Wel rechter tôre des begert,
kan ieh oueh wol min spis bejagen,?) des sin natuũr in nicht gewert,
ein anderr muog die secke tragen. der mag des wol engelten. 20)
min Up ist stolz, ) min varwe guot, joceh sol man in beschelten,
min rugge ist sstark, hôch ist win muot. der sieh der dingen nimet an,
war umb sölt ich denn bœser9 sin der sin geschlechte nie gewan.
an kluogkeit, denn daz hündelin? waz diu natur hat gegeben,
ich Kan wol schimpfeno) unde spiln, dem mag der menseh küm vider streben.
baz h denn zien in einem siln.'1) dem hũndlin stät sin kluogkeit wol,
mit disen worten und alsô der esel secke tragen sol.
Diu ameiz.
Vom Marner.
Hagen: Minnesinger Leipzig 1838. I, 236
Merket an die kleine ameiz, mit guoten verken gegen gote und dinen
sd si den vinter vor ir weig, ebenkristen, —
si samnet in des sumers érnde kündec- dag du maht sniden unde men
LRBehe h ir spise. und ouch dich dort gegen dnem hôhen
Sam?) tuo dũ, monsehs, unt buwe en zit; herren maht gevristen,5)
ein starker vinter utf dir Ut, sô dũ den zins ze hove gist,
der machet dich in sorgen alt und in dem die sele gote, und du in armem melve9)
alter grise. begraben lĩst
Du maht hie büwen unde geen dũ schaffe ez sô, daz din diu sêle warte im
paradĩse.
Der vuhbs) und der rappe.?)
Vom Kanzler.
Kurz: Gesch. d. d. Literatur. 1853—59. 1. 137. — Vergl. Hagen: Minnesinger I, 898.
Ein vuhs zeinem rappen sprach, mit lüter stimme im sinen sanc erbòrte; 9)
der höh uf einem boume saz des viel der kæse im underz ris,
unt truog ein kæse in sinem snabel:; in greif der vuhs, den sanc er gerne hörte.
her rappe, ir sint gar kluoc, sus gebent guotꝰ) tœrscher herren vil
So schdsnen vogel jeh nie gesach; dur valsche⸗ lop, dur smeichen, liegen,
nie lêrche noch galanders) baz triegen:
gesanc, danne ir; sus ieh niht zabel, ) wol vũeget affen tôͤrenspil.
ĩeh hört ez gerné genuoe' eß gebent die narren gerne ir guot den
Der rappe durs) den valschen pris giegen.8)
NKehle. MKurzweil, Scherz. 3) Die Wörter Mann und Frau als Einheit gedacht. M Erlaubnis. 9) Ge—
müchlichkeit, Bequemlichteitn Mmancherlei, allerhand. Nerwerben. )Nattib. sselechter, geringer, werthloser.
N scherzen. U) beßer. 9 , zugnh 13) sieh nur! 19 legte i5) umfieng umarmnte. 16) lieblosen.
) fiengen an zu schlagen. 1N ang, zu viel werden. 19) i entgelten, Strafe leiden, Nachtbeil haben
9 anan in ) so. 5) fristen, retten. 9 Staub (nd. Muͤlm)
6 ) Rabe. 5) Graͤsmücke M2zabelen — weifeln. 5 um, wegen. 9M erbœern — erbeben
) so geben ähr) Gui 9 Gecken
36,