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Hier in der reinen Luft, Als drunten in dem Thal.'
Und keine Luchse schießen Sie sagt's — der Lämmergeier
Herab aus Baum und Kluft. Stürzt auf sie wie ein Strahl.
Hier sind wir alle freier
Die Wachtel und ihre Kinder.
Von Langbein.
Sämmtl. Schriften. Stuttgart 1835. IV, 316.
Hoch wallte das goldene Weizenfeld
Und baute der Wachtel ein Wohngezelt.
Sie flog einst früh in Geschäften aus
Und kam erst am Abend wieder nach Haus.
Da rief der Kindlein zitternde Schar:
Ach, Mutter, wir schweben in großer Gefahr!
Der Herr dieses Feldes, der furchtbare Mann,
Gieng heut' mit dem Sohn hier vorbei und begann:
Der Weizen ist reif, die Mahd muß geschehn,
Geh, bitte die Nachbarn, ihn morgen zu mähn.“
O, sagte die Wachtel, dann hat es noch Zeit;
Vicht flugs sind die Nachbarn zu Diensten bereit.“
Drauf flog sie des folgenden Tages aus
Und kam erst am Abend wieder nach Haus.
Da rief der Kindlein zitternde Schar:
Ach, Mutter, wir schweben in neuer Gefahr!
Der Herr dieses Feldes, der furchtbare Mann,
Gieng heut' mit dem Sohn hier vorbei und begann:
Uns ließen die treulosen Nachbarn im Stich;
Geh rings nun zu unsern Verwandten und sprich:
Wollt ihr meinen Vater recht wohlgemuth sehn,
So helfet ihm morgen sein Weizenfeld mähn!'
O, sagte die Wachtel, dann hat es noch Zeit;
VNicht flugs ist die Sippschaft zur Hülfe bereit.“
Drauf flog sie des folgenden Tages aus
Und kam erst am Abend wieder nach Haus.
Da rief der Kindlein zitternde Schar:
Ach, Mutter, wir schweben in höchster Gefahr!
Der Herr dieses Feldes, der furchtbare Mann,
Gieng heut mit dem Sohn hier vorbei und begann:
Uns ließen auch unsre Verwandten im Stich;
Ich rechne nur einzig auf dich und auf mich.
Wir wollen, wenn morgen die Hähne krähn,
Selbander uns rüsten, den Weizen zu mähn.“
Ja, sagte die Wachtel, nun ist's an der Zeit;
Macht schnell euch, ihr Kinder, zum Abzug bereit!
Wer Nachbarn und Vettern die Arbeit vertraut,
Dem wird nur ein Schloß in die Luft gebaut;
Doch unter dem Streben der eigenen Hand
Erblüht ihm des Werkes vollendeter Stand.
Die Wachtel entfloh mit den Kindern geschwind,
Und über die Stoppeln gieng tags drauf der Wind.
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