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O daß mich keine der Kugeln traf,
und tausende hört' ich doch pfeifen!
Nun läg' ich ruhig im ewigen Schlaf,
statt ehrlos weiter zu schweifen,
statt lebend zu schauen in Scham und Wut,
wie fränkische Schergen durch Schmach und Blut
mein Preußen zu Tode schleifen.“
Da wiehert sein Roß, er schwingt sich empor
und spornt es zu rasender Schnelle.
So führt ihn der Pfad an des Städtleins Tor
beim Dämmern der Morgenhelle,
und dort vor dem Wirtshaus macht er Halt:
„Schaff' Hafer dem Gaul! Bring Wein alsbald!
Was zögerst du, träger Geselle?“
Groß starrt ihm der Wirt entgegen: „Major,
wo ließt ihr Augen und Ohren?
ühr spielt ums Leben. Das Lannessche Korps
rückt eben herein zu den Toren.“
Doch der Reiter schwingt sich vom Sattel und ruft:
„Wein her! In der graulichen Morgenluft
ist mir das Blut wie gefroren.
Stoßt an! auf bessere kommende Zeit!
daß ein Geist sie, ein neuer, durchzücke,
ein Geist, der vom Joch die Gemüter befreit,
von Selbstsucht, Dünkel und Tücke!“ —
Nun leert er das Glas, nun schenkt er es voll;
horch, Trommelwirbel, Kanonengeroll,
dumpf dröhnend über die Brücke!
„Um Gott, Herr, wenn ich Euch raten mag,
flieht, flieht, statt länger zu zechen!“
Doch lauter ruft jener: „Ein Hoch dem Tag,
wo wir die Ketten zerbrechen,
wo das würgende Schwert die Franzosen frißt,
wo welsche Hoffart und welsche List
erstickt in blutigen Bächen!
Und verströmen wir alle das Leben auch
aus klaffender Herzenswunde,
wir jubeln froh mit dem letzten Hauch
entgegen der rächenden Stunde!
Heil, Oeutschland, Heil! steig auf verjüngt
aus dem Boden, mit unserm Blute gedüngt
und den Leichen der fränkischen Hunde!“