Drittes Buch. Episch⸗Lyrisches.
Lisch aus, mein Licht, auf ewig aus!
Stirb hin, stirb hin in Nacht und Graus!
Ohn' ihn mag ich auf Erden,
Mag dort nicht selig werden.“ —
So wüthete Verzweifelung
Ihr in Gehirn und Adern;
Sie fuhr mit Gottes Vorsehung
Vermessen fort zu hadern,
Zerschlug den Busen und zerrang
Die Hand bis Sonnenuntergang.
Bis auf am Himmelsbogen
Die goldnen Sterne zogen.
Und außen, horch! ging's trap trap trap,
Als wie von Rosseshufen;
Und klirrend stieg ein Reiter ab
An des Geländers Stufen;
Und horch und horch! den Pfortenring,
Ganz lose, leise, klinglingling;
Dann kamen durch die Pforte
Vernehmlich diese Worte:
„Holla, holla! thu' auf, mein Kind!
Schläfst, Liebchen, oder wachst du?
Wie bist noch gegen mich gesinnt?
Und weinest oder lachst du?“ —
„Ach, Wilhelm, du?.. So spät bei Nacht!..
Geweinet hab' ich und gewacht,
Ach großes Leid erlitten!
Wo kommst du her geritten?“ —
„Wir satteln nur um Mitternacht;
Weit ritt ich her von Böhmen.
Ich habe spät mich aufgemacht
Und will dich mit mir nehmen.“ —
„Ach, Wilhelm, erst herein geschwind!
Den Hagedorn durchsaus't der Wind;
Herein, in meinen Amer
, zu erwarmen
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