Full text: Fünf Bücher deutscher Lieder und Gedichte

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Viertes Buch. Lied und Uederarliges. 
Stũndchen. 
Schlafe, Liebchen, weils auf Erden 
Nun so still und seltsam wird! 
Oben gehn die goldnen Heerden, 
Für uns alle wacht der Hirt. 
In der Ferne ziehn Gewitter; 
Einsam auf dem Schifflein schwank 
Greif' ich draußen in die Zither, 
Weil mir gar so schwül und bang. 
Schlingend sich an Bäum' und Zweigen 
In dein stilles Kämmerlein, 
Wie auf goldnen Leitern, steigen 
Diese Töne aus und ein. 
Und ein wunderschöner Knabe 
Schifft hoch über Thal und Kluft, 
Rührt mit seinem goldnen Stabe 
Sãauselnd in der lauen Luft. 
Und in wunderbaren Weisen 
Singt er ein uraltes Lied, 
Das in linden Zauberkreisen 
Hinter seinem Schifflein zieht. 
Ach! den süßen Klang verführet 
Weit der buhlerische Wind, 
Und durch Schloß und Wand ihn spüret 
Träumend jedes schöne Kind. 
Eichendorff· 
Sehnsucht. 
Es schienen so golden die Sterne, 
Am Fenster ich einsam stand 
Und hörte aus weiter Ferne 
Ein Posthorn im stillen Land
	        
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