Metadata: Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten

44 Das Altertum. 
fällen geschützt wäre, wurde es trotz der Einrede der eifersüchtigen Spar¬ 
taner mit einer Mauer umgeben. Ein Mann wie Themistokles, der so 
über seine Mitbürger emporragte, konnte bei einem Volke, das vor der 
Alleinherrschaft in steter Angst lebte, dem Neide und der Feindschaft nicht 
entgehen. Durch das Scherbengericht verbannt, ging er nach Argos. 
Da klagten ihn die Spartaner in Athen des Verrats und des Einver¬ 
ständnisses mit dem Perserkönige an. Themistokles rechtfertigte sich zwar 
mit den freimütigen Worten: „Zu herrschen habe ich immer gestrebt, aber 
mich beherrschen zu lassen und Griechenland an die Barbaren auszu¬ 
liefern, dazu bin ich weder fähig noch geneigt." Dennoch ließen sich die 
Athener von seinen Feinden bewegen, daß sie Leute ausschickten, die ihn 
greifen sollten. Themistokles floh zu Artaxerxes, dem Nachfolger des 
Xer-xes, der ihn gern aufnahm. In Jahresfrist machte er sich mit der 
Sprache und den Sitten der Perser bekannt und gelangte zu hohem 
Ansehen, weil der König hoffte, durch ihn Griechenland unterwerfen zu 
können. Doch wurde Themistokles durch einen baldigen Tod vor dieser 
Schmach bewahrt. In Magnesia wurde er begraben; seine Gebeine 
sollen später heimlich nach Attika gebracht und dort beigesetzt worden sein. 
Die Perser aber wagten keinen neuen Eroberungszug 
gegen Griechenland. Cimon, des Milttades Sohn, erfocht 469 am 
Eurymedon in Pamphilien einen Doppelsieg über die Flotte und das 
Landheer der Perser; zwanzig Jahre später hörten die Kämpfe auf. 
Die griechischen Städte an der Westküste Kleinasiens zahlten den Persern 
keinen Tribut mehr, und kein persisches Schiff erschien ferner im ägä- 
ischen Meere. 
5. Griechenlands Blüte und Verfall. 
1) Das Aest zu Gkympia. 
a. Ursprung. Schon in den ältesten Zeiten fanden in Griechenland 
zu Ehren der Götter oder der Toten Kampfspiele, Tänze und fröhliche 
Aufzüge statt; an vier Orten erweiterten sich die Feste zu Ehren der 
Götter zu Volksfesten für ganz Griechenland. So entstanden die pythi- 
schen Spiele bei Delphi, die nemeischen bei Nemea, die isthmi- 
schen auf der Landenge von Korinth und die olympischen Spiele 
zu Olympia. Letztere waren die bedeutendsten und fanden alle vier Jahre 
statt. Den Zeitraum von einem Feste bis zum nächsten nannte man 
eine Olympiade. Auf dem Feste im Jahre 776 v. Chr. wurden zuerst 
die Sieger in den Wettspielen aufgezeichnet; mit diesem Jahre beginnt 
die griechische Zeitrechnung. Während der Festfeier sollten alle 
Waffen ruhen; Elis ward für ein heiliges Land, für unverletzlich erklärt.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.