Lebensgenuß. (Keinick. Arndt. Ebert.)
So blühe, Rose, blühe!
Bluüh', Liebe, scharf im Dorn!
Komm du, mein Blitz, und sprühe,
Spruh', sprühe, edler Zorn!
Komm, Stolz, und nimm die Waffen
Der Arbeit und der Noth!
Was frommte dir der Schlaffen
Lebendig todter Tod?
Arndt.
Künstlers Flehen.
Wurzel schlugen deine Keime,
Herr, in meines Busens Tiefen,
Und gedeutet sind die Trume,
Die in mir, ein Räthsel, schliefen.
Dich erkenn' ich, Geist der Milde,
Der in meinem Geiste waltet,
Der die dunkeln Traumgebilde
In mir formet und gestaltet.
Dich erkenn' ich, Geist der Liebe,
Der den ird'schen Sinn mir läutert,
Und die Brust voll kleiner Triebe
Wunderbar zum All erweitert.
Dich erkenn' ich, Geist der Stärke,
Der mir durch die Adern glühet,
Der beim Schaffen neuer Werke
Mir aus Aug' und Wange sprühet.
Du bist's, der die Hand mir leitet,
Wenn mein Saitenspiel erklinget;
Wenn mein Lied der Kehl entgleitet
Bist es du, der aus mir singet.
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