Lied und Liederartiges; Lebensernst.
Der König auf dem Thurme.
Da liegen sie alle, die grauen Höhm,
Die dunkeln Thaler, in milder Ruh';
Der Schlummer waltet, die Lüfte wehn
Keinen Laut der Klage mir zu.
Fur Alle hab' ich gesorgt und gestrebt,
Mit Sorgen trank ich den funkelnden Wein;
Die Nacht ist gekommen, der Himmel belebt,
Meine Seele will ich erfreun.
O du goldne Schrift durch den Sternenraum!
Zu dir ja schau ich liebend empor.
Ihr Wunderklänge, vernommen kaum,
Wie besauselt ihr sehnlich mein Ohr!
Mein Haar ist ergraut, mein Auge getrübt,
Die Siegeswaffen hängen im Saal,
Habe Recht gesprochen und Recht geübt,
Wann darf ich rasten einmal?
O selige Rast, wie verlang' ich dein!
O herrliche Nacht, wie säumst du so lang'
Da ich schaue der Sterne lichteren Schein,
Und höre volleren Klang!
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