Der Sreiheitskrieg bis zum Waffenstillstande von Poischwitz.
b. Drum heule, du Sturm, drum brause, du Meer,
Drum zittre, du Erdreich, um uns her;
Ihr sollt uns die Seele nicht zügeln!
Die Erde kann neben uns untergehn:
Wir woll'n als freie Männer bestehn
Und den Bund mit dem Blute besiegeln!
42. Bundeslied vor der Schlacht.
Am Morgen des Gefechts bei Dannenberg.)
Th. Rörner. (12. Mai 1813.)
1. Ahnungsgrauend, todesmutig
Bricht der große Morgen an,
Und die Sonne kalt und blutig,
Leuchtet unsrer blut'gen Bahn.
In der nächsten Stunden Schoße
Liegt das Schicksal einer Welt,
Und es zittern schon die Lose,
Und der eh'rne Würfel fällt.
Brüder! Euch mahne die dämmernde Stunde,
Mahne euch ernst zu dem heiligsten Bunde:
Treu, so zum Tod, als zum Leben gesellt!
2. hinter uns, im Graun der Nächte,
Liegt die Schande, liegt die Schmach,
Liegt der Frevel fremder Rnechte,
Der die deutsche Eiche brach.
Unsre Sprache ward geschändet,
Unsre Tempel stürzten ein;
Unsre Ehre ist verpfändet:
Deutsche Brüder, löst sie ein!
Brüder, die Rache flammt! Reicht euch die hände,
Daß sich der Fluch der himmlischen wyrhel
Löst das verlorne Palladium ein!
H) Bei Dannenberg, nahe der unteren Elbe (egierungsbezirk Cuneburg)
lieferten die Lützower am 12. Mai 1813 den Franzosen ihr erstes blutiges
Gefecht, „an hundert Gefangene und Tote waren die Beute des Tages“.
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