Full text: Auslese deutscher Dichtungen

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Wozu sprichst du, o Weib, so viel Zu dem Bräutigam, 
davon, Sagte, daß den besten Most immer 
Mahnst mich vor dieser Menge? Aller Edeln jedweder 
Noch ist nicht meine Zu Anfang pflege 
Zeit gekommen.“ Den Gästen zu geben. 
Da erkannte sie wohl Der Gaumänner Herz 
In ihrem Herzen, Wird erweckt von dem Wein, 
Die heilige Frau, Daß sie wonnig erfreute 
Daß den Worten zufolge Traumes Trunkenheit. 
Des Waltenden Sprößling, Auftrage nachher man 
Der Heiland' bester, Das leichte Getränk, 
Helfen würde. Das ist hierzulande Sitte. 
Hieß da den Wärtern, „Da hast du nun wunderlich 
Der Weiber schönste, Dein Wirtsgelage 
Den Schenken und Schalken, Zugemessen der Menge. 
Die der Geschäfte dort walteten. Den Mannen lässest du 
Daß in Worten und Werken All deines Weines 
Sie genau wahrnähmen, Den wertlosesten 
Was der heilige Christ Von den Truchsessen 
Ihnen heißen würde, Auftragen zuerst 
Zu leisten den Leuten. Und den Gauleuten geben. 
Leer standen da Nun die Gäste gesättigt, 
Der Steinkrüge sechs Die Herren von Range 
Da in Stille gebot er, Berauscht schon sind, 
Der mächtige Gottessohn, Und fröhlich das Volk, 
Was da der Mannen viele Vortragen lässest du nun hier 
Gewiß nicht wahrnahmen, Der Getränke trefflichstes, 
Als die Worte er sprach. Das ich traf in meinem Leben 
Er hieß da die Schenken Irgendwo hier. 
Mit schierem Wasser Das mußtest heute zuerst du 
Die Gefäße füllen. Geben und gönnen. 
Mit den Fingern sodann Aller Gäste jedweder 
Selbst segnet' er sie, Nahm dann es mit Dank“ — 
Mit seinen Händen Da ward der Degen mancher 
Schuf er zu Wein es, Gewahr nach den Worten, 
Hieß in einen Schoppen es thun, Seit des Weins sie tranken, 
Und mit Schalen es schöpfen, Daß der heilige Geist 
Und zu den Schenken da sprach er, In dem Hause hierinnen 
Hieß, daß sie's den Gästen, Ein Zeichen gezeigt. 
Die beim Gastmahl waren, Seit der Zeit verehrten 
Den Heeresfürsten, Sie mehr ihn als Meister, 
Zuhanden gäben, Daß er Gottesmacht habe, 
Vollgefüllt Gewalt in dieser Welt. 
Fuͤr des Volkes Vornehmste Weit kund da ward es 
Dort nach dem Wirte. In Galiläaland 
Wie der des Weins trank, Den Judenleuten, 
Unterließ er nicht zu sagen Wie er selbst da verwandelt, 
Vor der Leute Menge Der Sohn des Höchsten,
	        
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