Full text: Aus dem Kindheitsland

zuerst, wie er auf dem Berg gewesen ist, wo das Totenmaar drauf ist. 
Dabei erzählte er uns ein Märchen, das man sich von dem Totenmaar 
erzählt. Es stand da nämlich eine kleine Kapelle, da hatten sich die 
Leute gesagt, die Kapelle hätten die Leute nicht so allein dahin gebaut, 
da müßte früher mal ein Dorf gestanden haben. Und da hatten die 
Leute gesagt, da in dem Dorf wär mal ein Fest gewesen, und als es Nacht 
um ein Uhr war, war das ganze Dorf in das Totenmaar gefallen. Wir 
hatten alle still zugehört, bis das Märchen aus war, da erhoben sich eine 
Menge Finger, denn die Kinder frugen allerhand. Als alle Kinder ihre 
gragen wußten, erzählte unser Lehrer weiter. Da erzählte er uns, wie 
das mit den Maaren da wäre, daß die alle etwas tiefer lägen, und daß 
das Wasser da nicht mit in Verbindung käme. Als sie nun weiter ge— 
gangen waren, kamen sie in ein Gasthaus, da wollten sie über Nacht 
bleiben. Am andern Morgen fragten sie den Wirt, wo die hohe Acht 
wär und wie lange das dauerte, bis sie da wären. Als sie nun auf 
dem Weg waren, kamen ein paar Jungs, die frugen, ob sie sie nach der 
hohen Acht fuüͤhren dürften, sie sagten ja. Als sie oben waren, hatten 
sie eine gute Aussicht, und als sie sich gut umgeschaut hatten, gingen sie 
bieder runter. Am Abend (überlegten sie, wohin sie am Morgen hin- 
gehn wollten. Sie beschlossen, sie wollten nach dem armen Land gehn. 
Am andern Morgen machten sie sich auf und gingen. Es hatte aber 
geregnet, und daher war noch alles ganz naß, als sie über die Felder 
gingen. Und nach einem langen Wege kamen sie da an. Sie gingen in 
eine Wirtschaft und wollten da essen. Die Frau sagte, sie hätte aber 
nichts anders als dicke Milch, und da sagten sie, sie sollte ihnen denn auch 
mal die Schuhe abbürsten und ihnen noch ein Glas Bier geben. Als sie 
alles hatten, aßen sie, und als sie auch damit fertig waren, kam die 
grau und sagte, sie bekäm im ganzen vierzig Pfennig, da konnte man 
doch sehen, wie es kam, daß die Leute in der Eifel arm waren. Und 
da gaben sie den Leuten noch 35 Pfennig mehr, da hatten die Leute aber 
Spaß. Als sie nun satt waren, gingen sie weiter. Sie kamen in ein 
Dorf, da sagte ein Mädchen: In der Wirtschaft liegt das Steuergeld, sie 
sagten aber, sie wären keine Steuernsammler und gingen weiter. Als 
sie wieder eine Zeitlang gegangen waren, kamen sie wieder in ein Dorf, 
wo sie die Nacht bleiben sollten. Sie wollten aber erst was zu essen 
haben. Als sie das hatten, dachten sie, das wäre was, was sie nicht 
essen wollten. Als sie aber besser zusahen, waren es Forellen, unser 
Lehrer sagte zu seinem Freund, die kosten mindestens 4 Mark. Als sie
	        
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