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136. Zur Feier der Leipziger Schlacht.
Es ist in diesen Tagen eine stolze Schlacht geschlagen,
Wovon man noch wird sagen in später Enkel Zeit.
Bei Leipzig an der Pleisse da drängten sich im Schweiße
Und Blute Männer heiße im arbeitvollen Streit.
Die Schlacht stand wild und grausend, es wälzten Hunderttausend
Sich über Hunderttausend, Verderben schnaubend, fort;
Der Tod traf ohne Schonen von Schwertern und Kanonen
Hier Männer aller Zonen, und flog von Ort zu Ort.
Doch Gott vom hohen Himmel sah mit in's Schlachtgewimmel;
Von ihm sind die Getümmel, von ihm kommt Pest und Krieg.
Er sprach das Wort der Rache: Heut falle, falscher Drache!
Heut stehe, gute Sache! Heut juble, deutscher Sieg!
Da fielen die Franzosen, die Falschen, Ehrenlosen,
Wie vor der Stürme Tosen die Blätter von dem Baum;
Da hieb dem Bonaparte das Glück eine solche Scharte,
Daß man auch ohne Worte sie sah auf Meilen-Raum.
Es floh die gift'ge Schlange im Lauf und nicht im Gange;
Denn mit Karthaunenklange scholl Jagd ihm hinten drein,
Durch Berg und Thal und Höhen hat man ihn laufen sehen
Und nimmer stille stehen, als hinterm tiefen Rhein.
Und aus der Knechtschaft Banden, aus Lug und Trug und Schanden
Ist alles Volk erstanden im heil'gen, deutschen Reich;
Es ließ auf Tod und Leben der Freiheit Banner schweben,
Und Sieg ward ihm gegeben; in Ehren steht das Reich.
Drum auf in diesen Tagen, weil solche Schlacht geschlagen,
Wovon einst Enkel sagen: Es war die beste Schlacht!
Drum auf, ihr Männer, alle! ihr dentschen Männer alle!
Und ruft mit Freudenschalle: Es war die beste Schlacht!
Drum auf, zur hohen Freude! weil Gott der Herr vom Leide
In jenem harten Streite sein tapfres Volk befreit;
Laßt Dentschlands ächten Söhnen heut in Karthannentönen
Den stolzen Hymnus dröhnen: Gewonnen ward der Streit!
Auf Bergen und auf Höhen laßt lichte Flammen wehen,
Daß alle Aungen sehen: Es ist ein deutscher Tag:
Laßt hehre Feuer zünden, daß sie dem Nachbar künden,
Dem Volke böser Sünden: Es ist ein deutscher Tag!
Und wann die Flammen sinken, und wann mit hellerm Blinken
Zum Schlaf die Sterne winken in tiefer Mitternacht:
Dann laßt uns in Gebeten still an die Feuer treten
Und niederknie'n und beten zu Gott, dem Herrn der Macht!
Daß er mit Gnaden walte und Volk und Land gestalte,
Daß es an Freiheit halte, an Freiheit, Licht und Recht;
Daß stets in Deutschlands Grenzen des Sieges Feuer glänzen,
Nie deutsche Eichen kränzen den Wüthrich und den Knecht!
Arndt.