Full text: Anthologie mittelalterlicher Gedichte

III. 
Das Hildebrandslied. 
Ich hörte das sagen ... 
Daß sich herausriefen zu einem Kampfe 
Hildebrand und Hadubrand zwischen zwei Heeren. 
Sohn und Vater setzten die Rüstung in Stand, 
5 Machten bereit ihr Schlachthemd, gürteten sich das Schwert 
um, 
Die Starken, über die Ringe, da sie zum Streite ritten. 
Hildebrand sprach, er war der hehrere Mann, 
Der welterfahrenere; zu fragen begann er 
Mit wenigen Worten, wer sein Vater wäre 
10 Der Männer im Volke — 
„oder welches Geschlechtes du seist. 
Wenn du mir einen nennst, ich schon den andern weiß, 
Kind, im Königreich: kund ist mir all Erdenvolk.“ 
Hadubrand sprach, Hildebrands Sohn: 
15 „Das sagten mir unsere Leute, 
Alte und kluge, die ehemals waren, 
Daß Hildebrand hieß mein Vater, ich heiße Hadubrand.“ — 
„Einst zog er ostwärts, floh Otakers Haß, 
Dahin mit Dietrich und seiner Degen vielen. 
20 Armlich ließ er im Lande sitzen, 
Die Frau in der Wohnung, unerwachsen das Kind, 
Des Erbes ledig: er ritt nach Osten fort. 
Dem Otaker war er unendlich verhaßt, 
Der Degen liebster war er bei Dietrich.
	        
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