Full text: Was die Zeiten reiften

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Otto Luoͤwig. 
Es windet zwischen Hügeln. 
Es windet zwischen Hügeln 
ein enges Tal sich fort, 
es schwebt mit müden Flügeln 
ein Vöglein überort. 
Es tönt sein leises Singen 
trüb übers Bächlein drin, 
das hüpft mit Silberklingen 
durch Rain und Stein dahin. 
Und auf den tiefern Matten 
da hat die stille Nacht 
aus purpursamtnen Schatten 
ihr Bette schon gemacht. 
Hoch an den Felsen drüber 
da webt der letzte Schein 
verwaist, verweht vorüber, 
nun muß es dunkel sein. 
Und dunkel ists, und Schweigen 
ruht über nah und fern, 
am Himmel aber zeigen 
will sich ein milder Stern. 
Der müde Vogel singet: 
Dank, süßer, süßer Schein! 
Ich schlummre schon, das klinget 
in meinen Traum hinein. 
So slille Lüfte fächeln, 
es fließt vom Firmament 
herab dein süßes Lächeln. 
O träumt ich ohne End! 
Otto Cudwig.
	        
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