Full text: Hundertfünfzig vaterländische Gedichte

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Gestiegen aus verborg'nen Quellen, 
Im grunen lustigen Gewand 
Um welches tausend Falten schwellen, 
Slrbml weit die Don au durch das Land. 
Die Siädte, die sich d'rin erblicken, 
Exzählen von vergang'ner Zeit, 
Und fragen dann mit stillem Nicken: 
Wann wird die alte Pracht erneut? 
Durch alle Gau'n der freien Sachsen 
Exhebt sich stolz das Riesenkind, 
Es sieht, wie sonst, die Eichen wachsen, 
Doch sucht es seinen Wittekind 2 
Und dentkt es der gesunk'nen Helden, 
Dann zögert es im raschen Lauf, 
Und wünscht, was alte Sagen melden, 
Herauf, aus seiner Flut herauf. 
So nah' dem hochbeglückten Lande, 
Wo Zwingherrnblut die Erde trank,) 
Und nach gelöstem Sklavenbande 
Das Romerreich zu Boden sank; 
Vernimm, o Weser, uns're Grüße, 
Sie sollen jubelnd zu dir zieh'n, 
Voll Ernst und stiller Würde fließe 
Du Freihellsstrom zum Weltmeer hin! 
Es sei der Oder jeht gesungen 
Der letzle schallende Gesang; 
Einst hat ja laut um sie geklungen 
Das deutsche Volk im Waffenklang. 
Als es sich still und stark erhoben 
In seiner ganzen Riesenmacht, 
Da half der Helfer ihm von oben, 
Geschlagen ward die Völkerschlacht. — 
So rauscht ihr Ströme denn zusammen 
In ein gewallig Heldenlied; 
Zum Himmel schlagt, ihr hellen Flammen, 
Die ihr im liefsten Herzen glüht!
	        
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