Full text: Meisterwerke der komischen Literatur

154 Meisterwerke der komischen Literatur. 
verschwinden, daß kein Teufel einen findet. Eines ist freilich 
schumm: einmal iht man sich fan, ein anderes Mal plab 
man fast vor Hunger, wie jehl zum Beispiel. Und an allem 
ist er schuld! Was fängt man mit ihm an? Schickt Papa ihn 
Geld, wie soll ich es feshaltenẽ Vergebens ! er bummel 
ohne Unterlaß, fährt aus, geht jeden Tag ins Theater, und 
naͤch einer Woche, siehe, da bietet er seinen neuen Frack zun 
Verkauf aus. Manchmal hat er alles bis auf das letzte Hem 
versetzt, so daß nur das eine Röckchen und der Paletot au 
ihm bleiben. Und warum? Weil er nicht arbeitet: anstat 
ins Bureau zu gehen, geht er spazieren oder spielt Karten 
Ach, wenn das der alte Herr wüßte! Er wünde sich nicht dara! 
kehren, daß sein Sohn Beamter ist, sondern ihm das Hemd 
aufheben und ihm so viel Hiebe geben, daß er sich vier Tag 
lang an der betreffenden Stelle streicheln würde. Wenn 
man Dienst hat, so muß man dienen. — Soeben sagt de 
Gastwirt, daß er uns nichts mehr zu essen geben werde, solang 
das bisher Verbrauchte nicht bezahlt sei — Und wenn wi 
nun nicht bezahlen? (Wit einem Seufzer) O Gott, wen 
es doch wenigstens eine Krautsuppe gäbe! Ich glaube, ich 
könnte jetzt gleich die ganze Welt aufessen. — Es klopft 
wahrscheinlich kommt er. (Erhebt sich eilig vom Bette.) 
Zweiter Auftritt. 
Joseph und Chlestakow. 
Chlestakow. Da, bewahre das auf! (Gibt ihm seine Müt 
und seinen Spaziersiocl) Nanu, haft du wieder auf dem Bett 
herumgelungert? 
Joserph. Wozu sollte ich auf dem Bett herumlungern 
Habe ich denn noch nie ein Bett gesehen, was? 
Chilestakow. Du lügst, du hast dort gelegen, sieh, wie 
es zerdrückt ist! 
Joseph. Ja wozu sollte ich wohl? Weiß ich denn nicht 
was ein Bett ist? Ich habe Fuße, ich kann auch stehen. Was 
soll mir Ihr Bett? 
Chlestakow (geht im Zimmer umher). Sieh, ob in der Tabal⸗ 
dose kein Tabak mehr vorhanden ist. 
Joseph. Ja wo soll denn der Tabak herkommen? Sie 
haben vor drei Tagen den letzten geraucht. 
Chlestakow (geht umher und beißt die Lippen aufeinanden 
endlich sagt er mit lauter und entschlossener Stimme). Höre, Joseph 
Joseph. Was wünschen Sie? 
Thlestakow (mit lauter, aber nicht mehr so fester Stimme) 
Du gehst jetzt dorthin. 
Joseph. Wohin?
	        
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