Full text: Deutsches Lesebuch für Volks- und Bürgerschulen

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mold, wo die hobe Teutoburg ragte. Da ward auf einmal 
seder Buseh lebendig; aus jeder Bergsehlueht raschelte es vie 
Vel hundert Schlangen empor, und die uralten Bäume schũt· 
ilen, vie sonst ngeh dem Wetter Begentropfen, jetat Pfeile 
zai aut die Romer herab. Derm Himmel wollte auech 
ct blern und half den Deutschen mit Sturm und Begen. 
Vo des usnen ulerwit, sank die deutsehe Erde unter den 
iben des Romer cin. dezt nalmen die Deutschen in Weid- 
anlue gieh erst reebt die fremden Eber aufs Korn, dĩe 
uen die heilige Erde des Vaterlandes so lange aufgewüblt 
Plen an penl al an ball! Sehritt für Sohritt kämpft der 
eind um den Boden, auf dem er steht, um den Weg, um 
jeden Baum, um jeden Stein, und kommt nieht eher zu Atem, 
bi lie Nacht hereinbriekt. Da läht Varus abermals Lager 
chlagen, und ermattet sinken die Römer hin. In jedem Augen- 
dt eheuht der Deutschen Kriegsgeheul sie aus der kurzen 
Nachtrube empor. Wie der dritte Tag sieh liehtet, entdecken 
ie ert, wie lieht es in ihren Reihen geworden. Mann an 
Mann geschlossen, brechen sie auf und kommen aufs offene 
Land, das die Senne heißt. Da sehen sie mit Grausen die 
ganze Macht der Eidgenossen vor sieh entfaltet. Ringsum 
Deuneheo, uirgends ein Ausweg! Eür alle Tapferkeit ist mehts 
n en ale der fod aαhαnd stürzen jetat die Lid- 
genossen in der verzweifelnden Bömer gtarre Reihen. „Die 
eb e beiheit!« beballüs vie Donner des Himmels den 
Röoann in die Obren. Wie die Saat unter Hagelschlossen, 
inben die Tapfersten unter deutschen Hieben hin. Hermann 
ibn it wean. ier ordnet er als Peldherr die Sehlacht 
und ruft: „Drauf, Brüder, drauf!“« dort kämpft er mit der 
on Mannero, Stirn an Stirn; Kein DPidgenosse, der 
eht it n on den Breis wetteifert. Des Peindes Scharen 
d dersprengt; nur venige wilde Haufen ragen noch aus 
den ecre der Schlacut empor. Jetzt wird die Plucht all- 
gemein; doeh wer sieh retten wvill, rennt wie blind in die 
Zpiebe der Deutschen. Da fabt den Varus Verzweiflung, und 
i bein Unglück nieht als Schmach überleben zu müssen, 
ret er ieh in sein Sehwert. Nur wenige von dem unge 
lcn Romerhoer entrinnen glücklien nach der Beste Aliso; 
die meisten liegen auf dem Walplatz. 
Ver Goltangenschaft Kam, ward entweder den Gõttern 
A Dant ur die edererrungene Ereiheit geopfert, oder zu 
gemeinsamem Hrondienst in die Gaue der Ridgenossen ge 
Jcbleppt. Am grausamsten rächte das Volk die langerduldete 
eerracbatt an den Sachwaltern und Schreibern, die ihm 
att des guten alten Rechts das spitzfindige neue aufgedrãngt. 
die grobe Seblacht im Teutoburger Malde, die 
geseaen vard im deunnten Jahre nach Christi Geburt. Die 
e des deutschen Volkes brachte Hermann seinem treuen
	        
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