Object: Lesebuch für die Oberklassen der Volksschulen des Regierungsbezirks Oberpfalz

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Klima. Der Winter ist lange anhaltend und streng, der 
Sommer dagegen oft drückend heiß. Im Sommer, mehr 
noch im Frühling und Herbst, treten häufig Regenschauer 
ein und die Witlerung wechselt oft rasch. Der Weinstock 
gedeiht hier nicht und Obstbäume kommen nur in geschützten 
Lagen gut fort. Dagegen weist dieses Gebiet, besonders in 
seinem unteren Teile gegen die Donau zu, reiche Getreide— 
fluren auf und im Vorlande der Alpen wie in den Alpen— 
ländern selbst finden sich treffliche Wiesengründe und saftige 
Viehweiden. Die Alpen spenden der Ebene in reichem Maße 
das belebende Element des Pflanzenwuchses, das Wasser. 
Zahllos sind die Quellen, Bäche und Flüsse, welche von den 
Bergen rinnen. Sie vereinigen sich teils zu größeren Flüssen 
teils sammeln e sich in den mächtigen Wasserbecken Süd— 
bayerns, den prächtigen Seen, welche ihren Überfluß an 
Wasser in starken Wern den größeten Flüssen zusenden. 
Die bedeutendsten Flüsse der Hochebene sämtlich in nördlicher 
Richtung der Donau zueilend, sind die Iller an der wünten 
bergischen Grenze, der Lech, welcher den schwäbischen vom 
bayerischen Volksstamme scheidet, die Isar, der beherrschende 
Fluß dieses Gebietes, sodann der Jun an der österreichischen 
Grenze. Letzterer übertrifft alle übrigen nicht nur an Wasser⸗ 
fülle, sondern auch in der Lünge seines Laufes; denn während 
diẽ Iller einen Weg von nur 201 kn, der Lech von 282 km, 
die Isar von 345 kmn zurücklegt, beträgt die Stroment 
wickelung des Inns von seiner Quelle in der Schweiz bis 
ur Mündung 493 kin. Eines so weiten Weges kann sich 
un die Donau bei Passau noch nicht rühmen, gleichwie sie 
auch an Breite und Wasserreichtum hinter dem Inn beun 
Zusammenfluß mit diesem zurückfteht. 
Eine Eigentümlichkeit der Bayerischen Hochebene sind die 
zahlreichen und oft sehr ausgedehnten fuͤmpfigen Flächen, 
Moose, Riede und „ilze genannt. Sie nehmen zusammen 
eine Fläche von 1102 qkin ein. Die bedeuendsten finden 
sich an der Donau zwischen Ulm und Ingolstadt und 
an der Isar zwischen München und Landshut Man hat 
schon namhafte Sttecken derselben entwässert und in Wiesen 
und Ackerland umgewandelt. Aber immer noch darf man 
die hekannte Behauptung gelten lassen, daß Bayern durch 
Trockenlegung seiner Mooͤse ein Fürstentum im Innern 
erobern konnle. 
(WM)
	        
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