uö II Haupkth. Neuere Gesch. IBuch.
rer, die anfängliche Nutzbarkeit des christlichen
Lehramtes wieder zu treffen. Wenn aber ein
Lehrer nur ernstlich entschlossen war, dieselbe zu
verstehen und auszuüben: so konnte er sich durch
den Gebrauch der heiligen Schrift bald in den
Stand setzen, solches zu thun. Daher gelang
es bald nach dem Jahr nvo einem Abbte in Frank-.
Bernhard, reich, Bernhard, den Christen viele heilsame
Vorschriften mit einnehmender Beredsamkeit
zu ertheilen, und sie zu rührenden Betrachtun¬
gen über den Zustand ihres Gemüths und Lebens
anzuführen: denn er wußte den hohen Werth
der biblischen Lehren zu schätzen, wenn er gleich
auch die von Menschen ausgekünstelte Frömmig¬
keit nicht ganz verließ. Noch nützlicher wurden
den Christen zween andere Lehrer in Deutschland:
Tauler. Johann Tauler, ein Dominicanermönch zu
Straßburg, nicht lange nach dem Jahr izoo,
der den Zuhörern seiner Predigten nicht, wie die
meisten ändert! Lehrer dieser Zeit, das Anrufen
der Heiligen, das Beten des Rosenkranzes, und
eine Menge anderer solcher Gebräuche, als Merk¬
male der Gottseligkeit empfohl; sondern ihnen
die heilige Schrift faßlick erklärte, und sie aus
derselben unterrichtete, daß nur die dauerhafte
Besserung aller Gesinnungen, Empfindungen und
Handlungen des gläubigen Christen einen Beweis
Lhomasvon seiner Frömmigkeit abgebe; — und Thomas
Äemptn. J?0ft Abmpen, einer Stadt im kölnischen Erz»
bisthum, nicht lange vor dem Jahr 1500, des.
sen schönes Buch von der Nachahmung Thrifti
's.deut-