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13. Die wandelnde Glocke.
1. Es war ein Kind, das wollte nie
Zur Kirche sich bequemen,
Und Sonntags fand es stets ein Wie,
Den Weg ins Feld zu nehmen.
2. Die Mutter sprach: „Die Glocke tönt,
Und so ist dir's befohlen,
Und hast du dich nicht hingewöhnt,
Sie kommt und wird dich holen.“
3. Das Kind, es denkt: Die Glocke hängt
Da droben auf dem Stuhle.
Schon hat's den Weg ins Feld gelenkt,
Als lief es aus der Schule.
4. Die Glocke Glocke tönt nicht mehr,
Die Mutter hat gefackelt;
Doch welch' ein Schrecken hinterher!
Die Glocke kommt gewackelt.
5. Sie wackelt schnell, man glaubt es kaum;
Das arme Kind im Schrecken,
Es läuft, es kommt, als wie im Traum,
Die Glocke wird es decken.
6. Doch nimmt es richtig seinen Husch,
Und mit gewandter Schuelle
Eilt es durch Auer Feld und Busch
Zur Kirche, zur Kapelle.
7. Und jeden Sonn- und Feiertag
Gedenkt es an den Schaden,
Läßt durch den ersten Glockenschlag,
Nicht in Person, sich laden. Goethe.
14. Die arme Frau und der Ruf der Gloclke.
Oie Kuh.)
Eine Witwe mit fünf Kindern nährte kümmerlich von
ihrer Hände Arbeit. So lange ihr kleines Feld seine spärlichen
Früchte darbot, mochte es ihr noch so ziemlich gelingen. Eines
Fahres aber mißriet die Frucht, und dazu fiel ihr auch ihre
einzige Kuh. Jetzt hatte sie mit ihren fünf Kindern nichts zu
essen Da sprach sie im Unmute ihres Herzens; Betteln mag
ich nicht; Arbeit und Fleiß nützen mir nichts; es wäre mir
besser, ich stürbe.“ In demselben Augenblicke hörte G von ferne
das Geläute aus dem Dorfe, das ihr lieblich wie Grabesgesang