Full text: Deutschland über alles! (H. 9, [Schülerband])

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Zehntausend Gefangene, Geschütz und Beritt. 
Wir maßen sie nicht nach der Elle. 
Ein lausig Gedrängel! Jeder Russ', der wollt' mit, 
Herr Marschall — gehorsamst — zur Stelle!“ 
Rudolf Herzog. 
—2 
131. Der Kaiser bei den Siegern von Lyck. 
64. Februar 1915.) 
Und unser war die Stadt nach heißem Ringen. 
In wilden Rudeln aus den Toren dringen 
Die Russen über Wiesen, Unick und Feld, 
Von unseren Schüssen mörderisch umbellt. 
Die Kavallerie setzt heftig ein und treibl 
Und hetzt zu Paaren, was lebendig bleibt. 
Hinrast die wilde Jagd! Das Schlachtfeld brüllt! .. 
Doch Winternebel bald die Ebene füllt 
Und, von Granaten hier und dort zerrissen, 
Die Flut verhüllt mit dämpfenden ulissen 
Indessen zieht die siegreiche Armee 
Durch leergebrannte Straßen in die Stadt. 
Ein Trümmerfeld, Schutt, Erde, Schlamm und Schnee, 
Das ist die Stadt! ein Blld von Grau'n und Wehl. 
Und wer das schöne Lyck gesehen hat, 
Dem kocht das Blut, dem preßt's das Herz zusammen ... 
Doch als wir kamen, lohten Siegesflammen, 
Und wie getragen von Begeisterung 
Zog Regiment auf Vegiment daher 
In stolzem Schritt, Reserve alt und jung, 
Von Staub und Blut bedeck Ostpreußens Wehr. 
Grad' als die elfte Landwehrdivision 
Und ruhmgekrönt das Regiment Graf Roon 
Mit der zerfetzten Fahne durchmarschiert 
Und die Ruinen auf dem Markt passiert, 
Geht durch die dichten Reihen ein Erregen, 
Und Fragen eilen einem Ruf entgegen, 
Der aus der Ferne fliegt, gleich anem Sturm — 
Und plötzlich hebt ein Glockenläuten an, 
Und jubilierend klingt's von Curm zu Turm 
Und in Gewißheit löst sich jetzt der Bann; 
„Der Kaiserkommitn: O Tag, o deutsche Seelel. 
Schon blitzen durch die Reihen die Befehle — 
Die Bataillone steh'n in breiten Massen, — 
Es rundet sich ein riesiger Menschenkreis, 
Der hebt sich aus den Mauern zu Terrassen 
Den RKaiser seh'n ist höchster Siegespreis!
	        
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