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11. Kuchen und Brot.
Kuchen. Komm, liebes Kind, ich bin der Kuchen;
ich schmecke gar gut, mich mußt du versuchen.
Das schwarze dort, das ist nur Brot,
das ißt man kaum in großer Not.
Brot. Geh, nimm ihn nur; ich bin ohne Sorgen;
du kömmst wohl zu mir heut oder morgen.
Das Kind war lange umher gelaufen;
es hatte kein Geld, sich Kuchen zu kaufen;
vor Hunger litt es große Not;
da kam es nach Haus, nahm schnell das Brot.
Ei, wie schmeckt einem das so gut,
wenn man erst weiß, wie der Hunger thut.
1.2. Nun ratet.
Ich weiß ein bunt bemaltes Haus; ein Tier mit
Hörnern schaut heraus, das nimmt bei jedem Schritt
und Tritt sein Häuschen auf dem Rücken mit. Doch
rührst du an die Hörner sein, schlüpft es geschwind
ins Haus hinein. – Was für ein Häuschen mag das
sein?
13. Schwalbe und Sperling.
Schwalbe. Hörst du nicht, Sperling, was machst du da
drin?
Sperling. Ich such! mir ein Haus nach meinem Sinn.
Schwalbe. Ach, Sperling, dies Nestchen ist ja mein.
Sperling. Doch küustig soll es für mich eben sein.
Schwalbe. O, Sperling, du Dieb, du böser Wicht,
und fürchtest du dich vor der Strafe nicht ÿ
Sie besann sich: Und hat er mir's genommen,
so will ich wohl zu einem neuen kommen.
Giebt es ja Lehm und Grashalmen noch,
hab’ ich ja meinen Schnabel doch.
Schöner als jenes soll es sein;
morgen schon zieh! ich wieder ein.
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