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I. Die Zeit des höfischen Absolufismus,
1648—1740.
ji, Die Staaten Westeuropas.,
Durch den Westfälischen Frieden verlor das deutsche Kaiser-
tum und mit ihm das Deutsche Reich den Rest seiner ehemaligen
Bedeutung; andere Staaten rückten in die erste Reihe. Während
wir in der Geschichte des Mittelalters und der beginnenden Neu-
zeit die geschichtlichen Ereignisse vom deutschen Standpunkt aus
betrachten und darstellen können, da das Deutsche Reich und das
mit ihm innig verbundene Italien im Mittelpunkt der Entwicklung
stehen, ergibt sich daher jetzt die Notwendigkeit, die Geschichte der
anderen, namentlich der westeuropäischen Länder im Zusammen-
hang zu behandeln, da sonst die weitere Gestaltung der Dinge
nicht verständlich wäre.
IL. Spanien und die Republik der Miederlande,
Spanien, Die beiden Reiche Kastilien und Aragonien Spanien
waren durch den Regierungsantritt Karls I. (V.) 1516 endgültig zum EEE
Königreich Spanien vereinigt worden. Die Erwerbungen in A
Amerika, die Angliederung der Niederlande und der italienischen
Gebiete, dazu die Kaiserkrone verliehen Karl und Spanien einen
Glanz, der die Spanier selbst ebenso blendete wie die übrigen Völker.
Es war ein Reich „in dem die Sonne nicht unterging“ und gerne
rühmte sich der Spanier: „Wenn Spanien sich rührt, so zittert die
Erde.“ — Diese Macht ging ungeschwächt auf Karls Sohn
Philipp II. (1556—1598) über. Auch in Dingen der geistigen Philipp IL
Kultur stand Spanien obenan. Es zählte eine Reihe großer Künstler EHE 1005)
und Dichter, darunter den Verfasser des berühmten Romans „Don Kulturblüte.
Quixote“, Miguel de Cervantes; die spanische Tracht und Sitte,
Geschichte f. Realschulen, III. (XII. 743.)