Full text: Leitfaden für die Vorlesungen über die Geschichte

E i n l e i t u n g. 
Geschichte. Ö tiaa Kr it ik. 
G.jgichte ist eine zusammenhängende Erzählung merk- 
würdiger wahrer Ereignisse. 
Die Glaubwürdigkeit der einzelnen Ereignisse beruht auf 
dem Vertrauen, welches man in denjenigen setzt, welcher 
eine Begebenheit zuerst erzählt hat. 
Diese ersten Erzähler , mündlich oder schriftlich , heißt 
man Quellen der Geschichte. 
Auch Gebäude, Denkmäler, Münzen, selbst Ruinen und 
dergleichen können zuweilen als Quellen der Geschichte gel: 
ten; aber nur schriftliche Nachrichten können für zusammen- 
hängende Geschichte als reine Quelle angesehen werden. 
Volkslieder und historische Gedichte sind verdächtige Quellen. 
Die Würdigung der Glaubwürdigkeit historischer Quellen 
heißt Kritik *). 
Die allgemeine Geschichte soll der Reihe nach die wich- Y; 
tigsten Ereignisse von den ältesten bis auf unsere Zeiten dar- fkéhichte. 
stellen. Die Spezialgeschichten befassen sich mit den wich- 
tigeren Ereignissen einzelner Völker und Staaten, ~ selbst 
einzelner Provinzen oder Städte, ~ oft mit einzelnen Ge- 
genständen; z. B. Hume Geschichte von England, Mur a- 
tori Annalen von Italien , Hormayr Geschichte von 
Wien, Thucy dides Geschichte des peloponnesischen Krie- 
ges, Fl e uri Kirchengeschichte, Fisch er Handelsgeschichte 
u. m. a. 
*) Der Lehrer der Geschichte dürfte in dem französischen Bulletin 
über die Schlacht von Aspern, und in der Darstellung Kon- 
stantins des Großen einerseits von Eusebius. andererseits von 
Zosimus Gelegenheit finden, den Zöglingen schlageude Beispiele 
iu geben, in wie weit geschichtliche Quellen Glauben verdienen.
	        
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