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nur noch die rüstigen, wehrhaften Männer zu den künftigen
Kriegen aus; Greise, Weiber, Kinder blieben im Lager zurück.
(Assyrier. Avaren. Hunnen. )
Bei etwas steigender Kultur wurden die Kriege durch Bürgerarmeen.
eine Auswahl unter den Staats-Unterthanen geführt, und
zwar da mit dem besten Erfolge, wo die bessere Bürger-
klasse den Schuß des Ganzen übernahm. Roms frühere
Siege schrieben sich daher , daß seine Bürger für ihre Fa-
milien und für ihren Herd kämpften.
Als. nach und nach die Staaten an Umfange zunahmen,
= die Kriege in großer Ferne geführt wurden, und die
Entfernung der Heere Jahre lang dauerte, konnten die
vermöglicheren Bürger nicht mehr die Masse der Heere bil-
den, –~ da wählte man die Ärmeren aus dem Volke zu
Kriegern, oder man nahm Tausende von Fremdlingen in
Dienst, und bezahlte ihnen Sold. Diese Soldaten waren Sotdtruppen.
indeß minder verläßlich, sie kämpften nicht mit dem Ge-
fühle, daß sie ihr – oder ihrer Verwandten Eigenthum
schütten; die Fremden vollends waren selbst dem Feinde
feil, wenn er besser zahlte. Die Geschichte Karthago's und
des spätern Roms wird hiervon Beweise liefern.
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. Der erste Anlaß zur Verbreitung der Menschen über die,
Oberfläche der Erde war die Noth. Wenn bei wachsender
Menge der Menschen eine Gegend sie nicht mehr hinreichend
nährte ; so entschloß sich ein. Theil weiter zu wandern.
Hemmte ein Fluß die Wandernden , so lernte man ihn
vielleicht anfangs mittelst eines hohlen Baumes übersetzen ;
man lernte allmählich Flöße ~ dann auch Schiffe erbauen,
Noe’'s Nachkommen mögen in der Nähe des Euphrat und
Tigris die Kunst des Schiffbaues nie ganz vergessen haben.
Wie man es in dieser Kunst etwas weiter gebracht hatte,
wagte man sich auf das Meer, überfiel und beraubte nichts
ahnende Küstenbewohner ,, griff auch auf der See andere
Schiffe an. Die ersten Seefahrer waren Räuber.
Man überzeugte sich jedoch bald, daß durch friedlichen
Verkehr mit fernen Küstenhewohnern mehr als durch Räu-