Full text: Geschichte der Neuzeit vom Westfälischen Frieden bis in die Gegenwart (Teil 3, [Schülerband])

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Verbannung Eiland St. Helena schaffen. Hier lebte er noch 6 Jahre, meist 
nach mit der Aufzeichnung seiner Erinnerungen beschäftigt. Am 5. Mai 
Tre 1821 erlag er einem Leiden, das schon lange an ihm gezehrt hatte. 
Tod, 1821. 52 Jahre nur hatte dieses Leben gedauert, dessengleichen die 
ganze Weltgeschichte nicht kennt. 
In Frankreich wurde Ludwig XVIIL wieder auf den Thron 
Zweiter erhoben. Der zweite Pariser Friede beschränkte Frankreich 
Fanaer auf die Grenzen von 1790, legte ihm eine hohe Kriegsentschädigung 
” auf und zwang es zur Rückgabe der vielen geranubten Kunst- 
schätze; auch blieben die Festungen längere Zeit durch Truppen 
der Verbündeten besetzt. 
IV. Die neueste Zeit, 1815 bis zur Gegenwart. 
1. Die Zeit von 1815—1848. („Der Vormärz.“) 
Allgemeiner Charakter. Nach der zwanzigjährigen Kriegs- 
Ruhe- zeit machte sich in Europa ein starkes Ruhebedürfnis geltend; 
bedürfnis. „aren doch alle Staaten arg mitgenommen, die Völker verarmt. 
Jetzt gewannen jene geistigen Mächte, welche die Aufklärung 
gering geachtet hatte, an Geltung: der Glaube beherrschte 
wieder die Gemüter, die altüberlieferten Formen des Staates 
erweckten von neuem Ehrfurcht, das eigene Volkstum wurde als 
hohes Gut erkannt; mit Liebe versenkte man sich in die Ver- 
yangenheit und das „finstere“ Mittelalter erschien nun als eine 
aerrliche, reiche Zeit. Diese Geistesbewegung bezeichnete man mit 
Die lem Worte Romantik. Sie begann um 1800 in Deutschland 
Romantik. „ng verbreitete sich von hier nach Frankreich und England. Unter 
ihrem Einfluß gelang es zunächst den Regierungen fast überall, 
die Macht vollständig an sich zu nehmen und jeden Anspruch der 
Die Bevölkerung auf Mitregierung zurückzuweisen („Reaktion“). Das 
Reaktion. „pop hatte bald die Folge, daß die Ideen der Revolution wieder 
Neue auflebten und daß es an vielen Orten zu Volkserhebungen kam, 
Erhebungen, v;3 ;jm März 1848 fast in ganz Europa der Sturm ausbrach, 
Man nennt die Zeit von 1815 bis 1848 den „Vormärz“. 
Kulturelle Sie trägt ein bürgerliches, schlichtes Gepräge, aber in der 
Errungen- S+i]le wurde auf allen Gebieten viel geleistet: in Wissenschaft 
schaften, ng Technik, in Dichtung und bildender Kunst hat der „Vormärz“ 
die blendende Entwicklung der zweiten Hälfte des 19. Jahr-
	        
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