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Fußsteig; nun aber ist ein neuer Weg angelegt, auf welchem man
ohne alle Gefahr dahin gelangen kann. Er wurde auf Befehl und
Kosten des gewesenen Abtes von Linienfeld (Ladislaus Pyrker) her⸗
gestellt. Auch ließ dieser würdige Geistliche eine sogenannte Aus⸗
sicht und eine Gallerie anlegen, um den ganzen Wasserfall bequem
übersehen zu können. Ein fürchterlich wunderschönes Schauspiel ge⸗
währt es, wenn das Schleußenthor geöffnet wird, und nach einem
dumpfen Brausen mächtige Wogen, Massen und Berge von Schaum
hervorschießen, und weit hinaus, ohne eine Abtheilung zu bilden.
donnernd in die Tiefe hinabstürzen. Und wie wird nicht der staunende
Beobachter ergriffen, wenn die Strahlen der Gonne in den feinsten
Wasserstäubchen der herabstürzenden Schaummasse zwei⸗ oder mehr⸗
fache Regenbogen malen und den staubigen Nebel beleuchten! Dies
vermag Niemand zu beschreiben!
Das kleine Flüßchen Bielach mündet zwischen Melk und
Schönbühel in die Donau.
Die Trasen, an der steierischen Gränze entspringend,
fluthet an der Morgenseite des hübschen Städtchens St. Pölten
borüber, und läuft unterhalb Traismauer der Donau zu.
Die Wien entspringt im Wiener⸗Walde, und fällt in Wien
unter den Weißgärbern in die Donau. So klein und unbebeutend
dieses Flüßchen ist, so hat es doch schon öfter gefährliche lleber⸗
schwemmmigen verursacht, und die anliegenden Vorstädte unter
Wasser gesetzt. Heut zu Tage sind sie den verheerenden Ueber—⸗
schwemmungen dieses Wassers weniger ausgesetzt, weil die Gewalt
desselben zur Zeit der höchstseligen Kaiserin Maria Theresia durch
Ableitung mehrerer Quellen vermindert worden ist.
Die Sch wä h —R am östlichen Abhange des Wie⸗
ner⸗Waldes, und eilh nachdem sie die Triestin g und diese das