Full text: Kurzgefaßte Darstellung des österreichischen Kaiserstaates

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Oesterreich) hat. Auch gibt es daselbst eine wohlausgestattete Bi⸗ 
bliothek mit vielen Handschriften, eine Gemälde⸗, Naturalien- und 
Münzen⸗Sammlung. 
Der Landestheil, welcher noch immer unter dem Namen 
Innkreis bekannt ist, zieht sich an der Seite des Hausrucks 
von Salzburg bis Passau hinab, wo der gewaltige Strom, von 
welchem er den Namen führt, und der ihn vom Königreiche Baiern 
scheidet, sich in die Donau stürzt. 
Dieser fruchtbare Landstrich wird von ungefähr 150,000 
Menschen bewohnt, welche von Gewerben aller Art, vorzüglich 
aber von der Viehzucht und dem Feld bau leben. Auch der 
Gewinn aus der Forst-Kult ur ist beträchtlich, weil ein großer 
Theil des Landes mit Wäldern bedeckt ist, welche unter dem Namen 
des Hennhardts und Weilhardts, d. i. des Braunauer⸗, Rieder- und 
Kobernauser⸗Waldes bekannt sind. — Wir finden in diesem Land⸗ 
striche den uralten Marktflecken (12.) Ried, gegenwärtig der Sitz 
der neuerrichteten Kreisbehörde, und die Städte (18. 14.) Brau— 
nau und Schärding, beide am Inn. Von jeder dieser 
beiden Städte führt eine Vrücke über den Inn nach Baiern. 
Die Marktflecken Ried, Uttendorf, Mattighofen 
und Mauerkirchen und das Dorf Altheim gleichen mit ihren 
Schlössern artigen Städtchen. Alle diese Orte kommen schon in 
alten Zeiten vor. 
Zu Rantersdorf, dem heutigen Ranshofen bei 
Braunau, hatte schon König Karlmann (im 8. Jahrhundert) eine 
Burg, ein Zollamt und eine Münzstätte. — Zu Altheim hielt 
Kaiser Conrad im Jahre 916 eine Synode *). Die königliche 
x) Synoden sind Versammlungen in kirchlichen Angelegenheiten, 
die entweder ein Bischof mit seinen Pfarrern, oder ein Erz⸗
	        
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