30
Oesterreich) hat. Auch gibt es daselbst eine wohlausgestattete Bi⸗
bliothek mit vielen Handschriften, eine Gemälde⸗, Naturalien- und
Münzen⸗Sammlung.
Der Landestheil, welcher noch immer unter dem Namen
Innkreis bekannt ist, zieht sich an der Seite des Hausrucks
von Salzburg bis Passau hinab, wo der gewaltige Strom, von
welchem er den Namen führt, und der ihn vom Königreiche Baiern
scheidet, sich in die Donau stürzt.
Dieser fruchtbare Landstrich wird von ungefähr 150,000
Menschen bewohnt, welche von Gewerben aller Art, vorzüglich
aber von der Viehzucht und dem Feld bau leben. Auch der
Gewinn aus der Forst-Kult ur ist beträchtlich, weil ein großer
Theil des Landes mit Wäldern bedeckt ist, welche unter dem Namen
des Hennhardts und Weilhardts, d. i. des Braunauer⸗, Rieder- und
Kobernauser⸗Waldes bekannt sind. — Wir finden in diesem Land⸗
striche den uralten Marktflecken (12.) Ried, gegenwärtig der Sitz
der neuerrichteten Kreisbehörde, und die Städte (18. 14.) Brau—
nau und Schärding, beide am Inn. Von jeder dieser
beiden Städte führt eine Vrücke über den Inn nach Baiern.
Die Marktflecken Ried, Uttendorf, Mattighofen
und Mauerkirchen und das Dorf Altheim gleichen mit ihren
Schlössern artigen Städtchen. Alle diese Orte kommen schon in
alten Zeiten vor.
Zu Rantersdorf, dem heutigen Ranshofen bei
Braunau, hatte schon König Karlmann (im 8. Jahrhundert) eine
Burg, ein Zollamt und eine Münzstätte. — Zu Altheim hielt
Kaiser Conrad im Jahre 916 eine Synode *). Die königliche
x) Synoden sind Versammlungen in kirchlichen Angelegenheiten,
die entweder ein Bischof mit seinen Pfarrern, oder ein Erz⸗