Fürst Klemens Metternich.
105
den Mächten Europas innehatte, behauptete es unter Metternichs
Leitung auch noch späterhin. Metternich wurde in Koblenz geboren.
Nachdem er als österreichischer Gesandter an verschiedenen Höfen, zu—
letzt in Paris, tätig gewesen war, wurde er nach der Entlassung
Stadions Minister des AÄußern, als welcher er ein geradezu beispiel—
loses Ansehen bei den damaligen Herrschern und Staatsmännern
Europas genoß. Sein Bestreben war hauptsächlich darauf gerichtet,
den Frieden zu erhalten und die revolntionären Bewegungen,
die in den einzelnen
Staaten entstanden,
um dem Volke größere
Freiheiten, vor allem
Anteil an der Gesetz⸗
gebung zu verschaf—⸗
fen, zu unterdrücken.
So setzte er es durch,
daß, als im Jahre
1820 in Italien
(Neapel und Sar—
dinien) und in Spa—⸗
nien Aufstände aus—
brachen, welche die
Könige dieser Länder
zwangen, Konstitu⸗
tionen zu erlassen,
dort durch österrei—
chische, hier durch
französische Truppen
die früheren Zustände
wiederhergestellt wurden. Dagegen konnte er weder den Abfall der
Griechen von der Pforte noch den endgültigen Sturz der Bour—
bonen in Frankreich hindern.
) Der Aufstand der Griechen. Er brach, durch einen weitver—
zweigten Bund, die Hetäria, vorbereitet, im Jahre 1821 aus und
verbreitete sich, als am Osterfest in Konstantinopel der griechische Pa—
triarch nebst vielen anderen angesehenen Griechen von den Türken er—
mordet worden war, rasch über ganz Griechenland. Die Führer der
Hellenen verrichteten Wunder der Tapferkeit gegen die ihnen über—
legenen Heere des Sultans und seines Bundesgenossen, des Herr⸗
schers von Ägypten. Deshalb wandte sich ihnen die Sympathie der an