- 4) —
und mittlere Donau ausdehnte und das fest
ländische Westeuropa, das westliche Mittel- und
größere Teile von Südeuropa umfaßte. Karl:
Ansehen wuchs daher derart, daß auch die
Machthaber des Orients (Harun al BRaschid
seine Freundschaft suchten.
2. Das fränkische Kaisertum.
Pie ln Da Karl der Große’ein Reich besaß, welches
und ihre al Ausdehnung dem einstigen weströmischen
Bedeutung Rejche fast gleichkam, trachtete er darnach.
die Kaiserwürde wieder aufzurichten. Al
Papst Leo IHIII., von den Römern bedroht.
Karls Hilfe anrief, setzte er seinem Retter am
Weihnachtstage 800 in der Peters
kirchein Romdie Kaiserkrone auf und
erhob ihn somit unter dem Zurufe des‘ Volkes
zum Imperator und Augustus.
Das neue Kaisertum wurde als Fortsetzung
des römischen betrachtet und Karl durch die
Krönung das weltliche Oberhaupt des
christlichen Abendlandes und als
Schutzherrder Kircheauch Herr von
Rom. Der Papst war fast sein Untertan und
seine Erwählung vom Kaiser durch dessen Be-
stätigung abhängig. Karl faßte seine neue Würde
als „von Gottes Gnaden‘ erlangt auf und das
neue Kaisertum hatte somit einen theokrati
schen Charakter (vgl. Augustinus: De civitate
Dei). Papsttum und Kaisertum erschie-
nen nun als die höchsten Gewalten des
Christentums und wirkten zusammen, um die
neue abendländische Kultur zur Blüte
zu bringen, deren Schwerpunkt jenseits der
Alpen lag.